Allawi in Berlin: Festnahmen nach Razzia

Sie stehen in Verdacht, zur islamistischen Terrorgruppe Ansar al-Islam zu gehören und einen Anschlag auf den irakischen Premierminister Ijad Allawi geplant zu haben. Dieser traf sich mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und Aussenminister Joschka Fischer in Berlin.

Die Festgenommenen sollen an diesem Samstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Erst danach will Nehm weitere Einzelheiten bekannt geben. Die Durchsuchungen seien noch nicht abgeschlossen und müssten noch ausgewertet werden.

Die Terrorgruppe Ansar al-Islam wird für zahlreiche Anschläge im Irak verantwortlich gemacht und ist schon länger im Visier der deutschen Sicherheitsbehörden. In Deutschland hat die Organisation nach Angaben des bayerischen Verfassungsschutzes etwa 100 Anhänger. Ansar al-Islam will im kurdischen Norden des Irak einen eigenen Gottesstaat errichten.

Schröder sagte Allawi in Berlin eine Ausweitung der Hilfe beim Wiederaufbau zu. Er kündigte an, neben Soldaten und Polizisten auch zivile Wiederaufbauhelfer und Experten für die Kampfmittelbeseitigung auszubilden. Die Ausbildung solle in Deutschland stattfinden. Die Ausbildung irakischer Polizisten und Soldaten in den Arabischen Emiraten solle fortgeführt werden.

Schröder kündigte zudem die Schaffung einer deutsch-irakischen Industrie-und Handelskammer an. Ende Februar oder Anfang März kommenden Jahres werde es in Deutschland eine Konferenz mit Wirtschaftsvertretern beider Staaten geben, bei der die Voraussetzungen für engere Beziehungen erörtert werden sollten.

Allawi besucht zum ersten Mal Deutschland. Er hatte Berlin aufgerufen, sich stärker bei der politischen Stabilisierung des Iraks zu engagieren. Er wolle aber nicht um Truppen bitten. Berlin lehnt den Einsatz deuscher Truppen in dem kriegsgeschüttelten Land ab.

fest (Quelle: sda)

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