Sonntag, 28. November 2004 / 14:15:40
Gewerkschaften unterzeichnen GAV mit Post-Konkurrentin
Bern - Die Gewerkschaften Kommunikation und transfair haben am Freitag einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit der DPD Schweiz AG unterzeichnet. Die DPD ist eine der Konkurrentinnen der Post auf dem Paketmarkt.
Es handle sich um einen historischen Moment in der Regularisierung der Branche, bestätigte Christian Levrat, Präsident der Gewerkschaft Kommunikation, Berichte der SonntagsZeitung und der Westschweizer Zeitung Le Matin dimanche. Die Einigung mit der DPD sei für die bevorstehenden Diskussionen mit der Post von grosser Wichtigkeit.
Die Unterzeichnung des GAV mit der DPD entkräfte eines der Hauptargumente der Post in der laufenden Diskussion, sagte Levrat weiter. Die Einigung beweise, dass die Post die Arbeitsbedingungen für ihre Angestellten nicht verschlechtern müsse, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften wurde die DPD von deren Vize-Präsidenten Jean-Noël Rey vertreten. Rey, der für die Walliser SP im Nationalrat sitzt, war Ulrich Gygis Vorgänger als Chef der Post.
Der neue GAV erlaube es, die Löhne der privaten Anbieter jenen der Post anzunähern, sagte Levrat weiter. Von nun an seien rund 85 Prozent der Paketmarktbranche durch Gesamtarbeitsverträge geregelt.
Die Gewerkschaften Kommunikation und transfair sind optimistisch, bald auch neue Verhandlungen mit DHL, der anderen Konkurrentin der Post im Paketmarkt, aufnehmen zu können. DHL hatte unseren Vorschlag eines GAV abgelehnt, derzeit sind aber Diskussionen im Gang, sagte Levrat.
DPD, der Schweizer Ableger der französischen Post, versendet täglich rund 50 000 Pakete. Das Unternehmen weist einen Marktanteil von rund 10 Prozent auf. Die rund 800 Mitarbeiter erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 100 Mio. Franken.
rr (Quelle: sda)
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