Mittwoch, 6. Oktober 2004 / 10:54:01
Cheney und Edwards geraten hart aneinander
Cleveland - Bei einem TV-Duell in Cleveland, Ohio, haben sich US-Vizepräsident Dick Cheney und sein Herausforderer John Edwards einen Schlagabtausch geliefert. Im Zentrum stand die Irak-Politik.
Der Demokrat Edwards warf der US-Regierung bei der Debatte am Dienstagabend (Ortszeit) vor, in der Irak-Frage unaufrichtig zu sein und die Öffentlichkeit irrezuführen.
Der 51-Jährige Edwards widersprach ausserdem der Darstellung, wonach es eine direkte Verbindung zwischen dem gestürzten irakischen Staatschef Saddam Hussein und dem Terrornetzwerk von Osama bin Laden gegeben habe.
Cheney zeigte sich dagegen optimistisch, dass sich der Erfolg in Irak als Kombination aus freien Wahlen und der Bildung einer demokratischen Regierung sowie der weiteren Ausbildung von Sicherheitskräften einstellen werde. Die Welt sei sicherer geworden, seit Ex-Präsident Hussein im Gefängnis sitzt, sagte er.
Zwar ist der Schlagabtausch zwischen den Anwärtern auf die Vize-Präsidentschaft im US-Wahlkampf meist von untergeordneter Bedeutung. Dieses Mal könnte er jedoch einen wichtigen Ausschlag geben, da US-Präsident George W. Bush und Kerry derzeit in Umfragen fast gleichauf liegen.
Cheney gilt als einer der stärksten Vizepräsidenten in der US-Geschichte und als einer der entschiedensten Befürworter innerhalb der US-Regierung für den Krieg gegen Irak.
Der 63-Jährige unterstellte Edwards und dem Bush-Herausforderer John Kerry während der 90-minütigen Debatte Wankelmut und fehlende Glaubwürdigkeit. Kerry und Edwards hätten bei Verteidigungsfragen immer auf der falschen Seite gestanden, sagte Cheney.
Im Gegenzug griff Edwards wie erwartet den Vizepräsidenten wegen dessen Verbindungen zum texanischen Ölservice-Konzern Halliburton an. Cheney sei Vorsitzender des Konzerns gewesen, als Halliburton Geschäfte mit eingeschworenen Feinden der USA gemacht habe, sagte Edwards.
Ausserdem seien unter der Präsidentschaft von US-Präsident George W. Bush und Vizepräsident Cheney erstmals seit 70 Jahren mehr Arbeitsplätze verloren gegangen als geschaffen wurden.
fest (Quelle: sda)
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