Mittwoch, 2. Juni 2004 / 15:38:53
Basel-Stadt finanziert Geothermie-Projekt mit 32 Mio. Franken
Basel - Der Kanton Basel-Stadt finanziert ein Projekt zur Wärme- und Stromgewinnung aus Erdwärme mit 32 Mio. Franken. Das Geothermie-Kraftwerk soll die Erdwärme aus einer Tiefe von 5000 Metern unter der Erdoberfläche beziehen.
Der Rahmenkredit über 32 Mio. Fr. für das Deep Heat Mining ist vom Basler Grossen Rat mit grossem Mehr bei 12 Gegenstimmen gutgeheissen worden. Sollte das Projekt scheitern, dürfen zudem die Industriellen Werke Basel (IWB) ihre Gewinnablieferung an den Kanton um 10 Mio. Fr. reduzieren.
Im Rahmen des Projekts Deep Heat Mining soll zunächst ein Pilot-Heizkraftwerk gebaut werden, das Strom und Wärme für rund 5000 Haushalte liefert. Der Bund hatte 2003 Zusagen über Subventionen und eine Risikogarantie für das Projekt wegen Finanzknappheit zurückgezogen.
Die Basler Baudirektorin Barbara Schneider wie auch die Befürworter von linker und bürgerlicher Seite attestierten der Geothermie grosse Chancen. Die Risiken lägen in einem vertretbaren Rahmen, meinte der CVP-Sprecher.
Gegnerschaft erwuchs dem Projekt von Seiten der Liberalen und der SVP. Das Risiko zu hoch und die Rendite - die im Ratschlag mit 2 bis 4 Prozent angegeben wird - zu gering, sagte der LDP-Sprecher. Auch das Basler Finanzdepartement hatte sich in einem Brief skeptisch geäussert.
Der SVP-Fraktionssprecher sprach gar von einem hochriskanten Geschäft und einem va banque-Spiel des Kantons.
Mit dem Projekt übernimmt Basel eine Vorreiterrolle. Erdwärme wird bisher erst in vulkanischen Gebieten als Energiequelle genutzt, wo grosse Wärmemengen direkt an der Oberfläche nutzbar sind.
Die Basler Anlage wäre die erste, die das so genannte Hot-Fractured-Rock-Verfahren einsetzt. Dabei wird Wasser in die Tiefe gepresst, dort erhitzt und in einer zweiten Bohrung wieder gefördert. An der Oberfläche wird dem Wasser mittels Wärmetauscher die Wärme entzogen und für Fernwärme oder zur Stromproduktion verwendet.
bsk (Quelle: sda)
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