Dienstag, 22. April 2003 / 16:08:10
Arbeitgeber-Präsident fordert neue Managergeneration
Bern - Die Manager der Zukunft sollen sich durch Bescheidenheit statt Gigantismus und Gemeinschaftsgeist statt Egoismus auszeichnen. Arbeitgeber-Präsident Fritz Blaser fordert ein neues Rekrutierungssystem für die kommende Managergeneration.
Die menschenorientierten Erfolgsfaktoren müssten bei der Manager-Auswahl eine deutlich wichtigere Rolle spielen, schreibt Blaser in der Verbands-Zeitschreift Schweizer Arbeitgeber vom 17. April. Erfolgsprämien sollten nicht nur aufgrund der kurzfristigen Börsenentwicklung ausgeschüttet werden.
Blaser fragt, ob der klassisch liberale Patron helvetisch-calvinistischer Prägung nicht aus der Mottenkiste zu holen sei. Manager bräuchten Gemeinschaftsgeist und den Willen, Dinge jenseits des beruflich absolut Notwendigen verstehen zu wolllen.
In Vorstellungsgesprächen sollen die Kandidatinnen und Kandidaten deshalb auf Allgemeinbildung und freiwilliges Engagement geprüft werden. Bildung lehrt Bescheidenheit, mahnt der Arbeitgeber-Präsident.
Diese Bescheidenheit habe in der Vergangenheit gefehlt. Blaser schreibt von bizarren Salären und Abgangsentschädigungen und einem gigantischen Vertrauensverlust der Bevölkerung.
Als Folge davon sei die Idee der sozialliberalen Marktwirtschaft insgesamt in Misskredit geraten. Der Arbeitgeber-Präsident fürchtet um den Einfluss seines Verbandes. Sobald die Unternehmerschaft und ihre Verbände hinter einem Vorhaben stünden, drohten Reformvorhaben zu scheitern.
Die Unternehmer selbst trügen die Verantwortung für einen allfälligen Reformstau, nicht die Gewerkschaften. Einziger Ausweg laut Blaser: Dass die Unternehmer im beruflichen Alltag spürbar machen, dass unternehmerische Freiheit ohne unternehmerische Verantwortung nicht zu haben ist.
bert (Quelle: sda)
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