Sonntag, 2. Februar 2003 / 08:45:20
NASA beginnt Ursachenforschung - Überreste der Crew gefunden
Cape Canaveral - Nach dem Absturz der Raumfähre Columbia hat die US-Raumfahrtbehörde NASA mit der Suche nach den möglichen Ursachen für das Unglück begonnen. Alle sieben Astronauten an Bord kamen beim Absturz ums Leben.
Sterbliche Überreste der Crew seien in der Nähe der osttexanischen Stadt Hemphill im Bezirk Sabine inmitten von Trümmerteilen geborgen worden, teilte eine örtliche Polizeisprecherin mit. Der Fernsehsender CNN zeigte Bilder von einem Bestattungswagen in einem Feld.
Aufschlüsse darüber, warum die Raumfähre am Samstag im Landeanflug auseinander brach, erhofft sich die US-Raumfahrtbehörde NASA von den Trümmerteilen und den Flugdaten.
Der Chef des NASA-Shuttle-Programms, Ron Dittemore, erklärte, beim Start der Columbia am 16. Januar sei ein Stück der Hartschaum-Isolierung des Aussentanks in den linken Flügel des Shuttles eingeschlagen. Dies sei damals als nicht beunruhigend eingestuft worden.
Ein Zusammenhang mit dem Columbia-Absturz kann nicht ausgeschlossen werden. Diese These vertrat auch der deutsche Astronaut Ulrich Walter gegenüber Focus-TV.
Mehrere Teams sollen in den kommenden Tagen rund um die Uhr sämtliche Daten auswerten. Bis zur Klärung der Ursache seien die Planungen für weitere Shuttle-Flüge gestoppt.
Eine Viertelstunde vor der geplanten Landung im US-Bundesstaat Florida brach der Funkkontakt zu der Besatzung ab, dann zerbarst das Raumschiff in mehrere Teile. An Bord waren sechs US-Bürger und mit dem Offizier Ilan Ramon auch der erste Israeli im All.
Die Angehörigen der Astronauten hielten sich zum Unglückszeitpunkt auf dem Gelände des Kennedy Space Center auf. Sie erhielten umgehend psychologische Unterstützung.
US-Präsident Bush übermittelte den Familien der Toten in einem Telefonat das tiefe Mitgefühl der ganzen Nation. Im ganzen Land wurden Flaggen auf Halbmast gesetzt.
Bundespräsident Pascal Couchepin, der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, aber auch der chinesische Präsident Jiang Zemin und die amtierende griechische EU-Ratspräsidentschaft äusserten ihr tiefes Bedauern.
Das Unglück der Columbia war das schwerste in der Geschichte der US-Raumfahrt seit der Explosion der Challenger. Beim Absturz der Challenger waren am 28. Januar 1986 ebenfalls sieben Astronauten getötet wurden. Die Raumfähre explodierte nur 73 Sekunden nach dem Start.
pt (Quelle: sda)
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