Dienstag, 5. November 2002 / 17:55:26
Der Tod mutmasslicher El-Kaida-Kämpfer soll Werk der CIA sein
Washington/Sanaa - Mit dem tödlichen Raketenangriff auf sechs mutmassliche El-Kaida-Mitglieder soll der US-Geheimdienst CIA erstmals bei einer Anti-Terror-Aktion in Jemen aktiv geworden sein. Unter den Opfern war auch ein von den USA gesuchter Mann.
Der Fernsehsender CNN berichtete, ein unbemanntes CIA-Flugzeug habe eine Hellfire-Rakete auf das Auto der Männer abgefeuert.
Unter den Opfern des Angriffs war nach Angaben des jemenitischen Innenministeriums auch der mutmassliche Terrorist Ali Kaid Sunian el Harithi, genannt Abu Ali, den die USA für einen der Drahtzieher des Anschlags auf das Kriegsschiff USS Cole vor zwei Jahren halten. Damals waren im jemenitischen Hafen Aden 17 US-Soldaten getötet worden.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bezeichnete es als sehr gute Sache, sollte Abu Ali tatsächlich aus dem Geschäft sein. Eine Verwicklung der USA wollte Rumsfeld nicht bestätigen. Die CIA lehnte eine Stellungnahme ab.
Die unbemannte US-Drohne hatte laut NBC News das Auto am Sonntag in der Provinz Marib 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Sanaa aufgespürt und eine Zeit lang observiert, bevor sie die Rakete abfeuerte.
Rumsfeld sagte, es gebe keinen Zweifel, dass die El Kaida abgelegene Regionen in Jemen als Versteck und Übungsgebiet nutze. Die US-Regierung arbeite mit der jemenitischen Regierung bei der Terrorismus-Bekämpfung zusammen.
In Washington hiess es, die CIA führe bereits seit Monaten Predator-Aufklärungsflüge über dem Jemen durch. Nach den Anschlägen vom 11. September vergangenen Jahres hatten die USA begonnen, jemenitische Truppen im Anti-Terror-Kampf auszubilden.
Jemen versucht, seinem Ruf als Zufluchtsort für El-Kaida-Mitglieder entgegenzuwirken, und hat nach eigenen Angaben 85 Personen auf der Suche nach Mitgliedern der Organisation verhaftet.
bert (Quelle: sda)
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