Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.fluechtlings-pakt.info, www.ueberrascht.info, www.eu-chefs.info, www.tuerkei.info

Montag, 7. März 2016 / 22:20:46

Türkei überrascht EU-Chefs mit neuem Flüchtlings-Pakt

Brüssel - Die Türkei hat der EU einen neuen Pakt zum Entschärfen der Flüchtlingskrise vorgeschlagen. Für ein Entgegenkommen bei der Rücknahme von Flüchtlingen stellte Ankara am Montag beim Gipfel in Brüssel mehrere Forderungen.

Ob die 28 EU-Staats- und Regierungschefs das akzeptieren, ist noch unklar. Die neuen Vorschläge des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu brachten die gesamte Gipfelplanung durcheinander - das eintägige Treffen musste bis in die Nacht hinein verlängert werden.

Davutoglu sagte, das Ziel des neuen Vorschlags sei, "Leben von Flüchtlingen zu retten und diejenigen zu entmutigen, die die verzweifelte Lage der Flüchtlingen missbrauchen und ausnutzen wollen".

Im Gegenzug könnte die EU künftig alle illegal einreisenden Asylsuchenden wieder in die Türkei zurückschicken - also nicht nur Wirtschaftsflüchtlinge, sondern auch Syrer. Flüchtlingen soll so der Anreiz genommen werden, sich Schlepperbanden anzuvertrauen.

Damit die Türkei mit der Last nicht alleine bleibt, will sie aber für jeden zurückgebrachten Flüchtling und Migranten einen auf legalem Weg in die EU schicken. Diplomaten sprachen von der "Eins-zu-Eins"-Formel.

Weitere türkische Forderungen

Ausserdem fordert die Türkei nach Angaben aus EU-Kreisen auch mehr Geld für die Versorgung der Flüchtlinge im eigenen Land für die Zeit ab 2018. Gemäss EU-Parlamentspräsident Martin Schulz will Davutoglu nochmals drei Milliarden Euro.

Wie es in Ratskreisen hiess, soll das Geld zusätzlich zu den für zwei Jahren vorgesehenen und im letzten November beschlossenen drei Milliarden Euro fliessen. Denn nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben heute 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei - und es werden monatlich mehr.

Im Weiteren pocht die Türkei darauf, dass die in Aussicht gestellte Visa-Freiheit für türkische Bürger nicht erst im Oktober, sondern bereits in Juni kommt und weitere Beitrittskapitel auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft eröffnet werden.

Streit um "geschlossene" Balkanroute

Über Vereinbarungen mit der Regierung in Ankara will die EU den unkontrollierten Zustrom von Flüchtlingen in Richtung Westeuropa eindämmen. Über die Türkei kommen derzeit die meisten Flüchtlinge nach Griechenland und von dort aus über die Balkan-Staaten in die EU.

Gerüchten zufolge soll die mazedonisch-griechischen Grenze inzwischen abgeriegelt sein. Eine Bestätigung aus offiziellen Quellen liegt jedoch nicht vor. In Griechenland strandeten daher zehntausende Menschen.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wehrte sich am Gipfel gegen Forderungen, die Balkanroute für Flüchtlinge für geschlossen zu erklären - und widersprach damit einem Entwurf für die Abschlusserklärung. Sie sagte: "Es kann nicht darum gehen, dass irgendetwas geschlossen wird."

Im Gegensatz zu Merkel verteidigten Länder an der Balkanroute die Formulierung, diese Route für geschlossen zu erklären. "Ich bin sehr dafür, mit klarer Sprache allen zu sagen: Wir werden alle Routen schliessen, die Balkanroute auch", sagte Österreichs Kanzler Werner Faymann, dessen Land Tageskontingente für Flüchtlinge eingeführt hat.

Und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sagte: "Die Grenzen müssen geschlossen werden." Niemand dürfe mehr ohne Erlaubnis und Registrierung durchkommen.

Verhandlungen belastet

Belastet wurden die Verhandlungen zur Flüchtlingsfrage durch das Vorgehen der türkischen Justiz gegen die grösste Oppositionszeitung "Zaman".

Sowohl türkische Oppositionspolitiker als auch Staats- und Regierungschefs warnten vor einem Verrat europäischer Prinzipien. Es könne nicht sein, "dass wegen der Flüchtlingsfrage andere Werte, die für Europa wichtig sind, wie Pressefreiheit, einfach über Bord geworfen werden", sagte Luxemburgs Premier Xavier Bettel.

Die türkische Oppositionspartei HDP übte konkret Kritik an Kanzlerin Merkel. Seit es die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise gebe, schweige die deutsche Regierung zu Menschenrechtsverletzungen und zum Druck auf die Medien, sagte der Ko-Vorsitzende Selahattin Demirtas. Merkel hat nach Angaben einer Sprecherin die Pressefreiheit in der Türkei bei Davutoglu angesprochen.

fest (Quelle: sda)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    EU-Parlamentspräsident attackiert Erdogan
    Montag, 23. Mai 2016 / 06:34:00
    [ weiter ]
    Tusk: Alle EU-Staaten müssen Türkei-Abkommen akzeptieren
    Donnerstag, 17. März 2016 / 12:58:00
    [ weiter ]
    Zypern droht mit Veto gegen EU-Flüchtlingsdeal mit der Türkei
    Dienstag, 15. März 2016 / 17:39:33
    [ weiter ]
    EU will Ausweichen der Flüchtlinge auf andere Routen verhindern
    Donnerstag, 10. März 2016 / 18:45:21
    [ weiter ]
    Sommaruga: «Wir dürfen Griechenland nicht alleine lassen»
    Donnerstag, 10. März 2016 / 11:00:00
    [ weiter ]
    Unstimmigkeiten im EU-Parlament an Flüchtlings-Deal mit Türkei
    Mittwoch, 9. März 2016 / 13:29:00
    [ weiter ]
    Noch keine definitive Lösung in der Flüchtlingskrise
    Dienstag, 8. März 2016 / 08:13:00
    [ weiter ]
    Zitterpartie für die Flüchtlinge an der Grenze
    Montag, 7. März 2016 / 12:58:39
    [ weiter ]
    Balkanroute für Flüchtlinge gesperrt
    Montag, 7. März 2016 / 06:35:05
    [ weiter ]
    EU-Gipfel wird Schliessung der Balkanroute erklären
    Sonntag, 6. März 2016 / 23:43:49
    [ weiter ]
    Flüchtlinge nach Europa einfliegen
    Samstag, 5. März 2016 / 10:59:00
    [ weiter ]
    «Kommen Sie nicht nach Europa»
    Donnerstag, 3. März 2016 / 15:13:29
    [ weiter ]
    Tusk kämpft in Österreich für offene Grenzen
    Dienstag, 1. März 2016 / 16:45:20
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG