Defekte bei der DNA-Reparatur können Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer beitragen.
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Mittwoch, 2. Dezember 2015 / 20:00:00
Brustkrebs-Gen BRCA1 auch bei Alzheimer relevant
Forscher der Gladstone Institutes und der University of California (UCSF) haben nachgewiesen, dass geringe Werte des BRCA1-Proteins, das für den Zusammenhang zwischen Mutationen und einem erhöhten Risiko bei Brust- und Eierstockkrebs bekannt ist, im Gehirn auch bei Alzheimer eine Rolle spielen könnte.
Bei BRCA1 handelt es sich um ein Tumorsuppressor-Gen, das eine wichtige Rolle bei der DNA-Reparatur spielt. Defekte bei dieser Reparatur können laut einer Theorie zu Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimer beitragen. Dabei kommt es zum Absterben der Gehirnzellen und Ansammlungen von fehlerhaften Amyloidproteinen in und um die Gehirnzellen. Unklar ist aber noch, ob diese Proteine zum Absterben der Gehirnzellen führen oder ob sie ein Nebenprodukt einer anderen Ursache der Krankheit sind.
Die Wissenschafter haben jetzt niedrigere Werte des BRCA1-Proteins, aber nicht anderer für die DNA-Reparatur wichtiger Gene in den Gehirnen von Patienten nachgewiesen, die an Alzheimer gestorben waren. Dieser Nachweis gelang auch in den Gehirnen von Mäusen, die gezüchtet worden waren, um an einer Form von Alzheimer zu erkranken. Wurde das BRCA1-Gen in Gehirnen von gesunden Mäusen deaktiviert, kam es zu einer Verstärkung der Schäden in der DNA und verschiedenen neurologischen Einschränkungen.
Amyloidproteine wichtig
Weitere Untersuchungen von Mausmodellen mit Alzheimer haben als Folge einer Verringerung von BRCA1 noch grössere Probleme beim Lernen und des Gedächtnisses offenbart. Die Experten um Studienautor Lennart Mucke fanden auch heraus, dass das Hinzufügen von Vorläufermolekülen der Amyloidproteine zu Gehirnzellen in Zellkulturen die Werte von BRCA1 verringerten. Die Fachleute gehen davon aus, das die Ansammlung von fehlerhaften Amyloidproteinen im Gehirn die Werte des BRCA1-Proteins sinken lässt.
Die Folge ist eine erhöhte Schädigung der DNA in den Gehirnzellen, die wiederum zu einer Demenz führt. Die Forschungsergebnisse wurden im renommierten Fachmagazin «Nature Communications»veröffentlicht. Weitere wissenschaftliche Studien sollen herausfinden, ob BRCA1 ein Ziel für Medikamente zur Behandlung von Demenz sein kann und ob BRCA1-Mutationen das Krebsrisiko erhöhen und auch das Gehirn beeinflussen.
kris (Quelle: pte)
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