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Freitag, 31. Juli 2015 / 11:00:00
ZÜRICH OPENAIR 2015
Ab dem 26. August 2015 versohlt das Zürich Openair der Street Parade vier Tage lang line-up-technisch die durchgenudelte Hintertüre, dass sie definitiv in der Belangslosigkeit von Karnevalsumzügen untergehen wird. Mit Kasabian, Stereophonics, Solomun, Fatboy Slim, Paul Kalkbrenner, Libertines, Alt-J, Hot Chip, Tame Impala, etc. im Programm gehört der «Geilstes-CH-Open-Air-des-Jahres-Award» erstmals der Hipster-Hauptstadt.
Die geilste italienische Edelkronzuckerwatte mit Wohnsitz England beehrt uns nochmals mit Hits wie «Club Foot» und «Vlad The Impaler». Sergio Pizzorno haut uns mit seiner Band Kasabian eingelegten Ziporno um die glasierte Halskugel und mimt den Life-Plus-Keith-Richards - direkt in fuckin Zürich-Höngg, Mann.
Apropos Impaler: Seit es das NME gibt, gerne auch Blick der Inselaffen genannt, wurde dieses Jahr keine Band (nicht mal Oasis) so gehypt wie diese.. Haarhunde Tame Impala (Palim Palim?). Dabei klingen sie, als hätte man Blondie übers Knie gelegt, von Olivia Newton John stirnbandisiert und nachträglich so richtig «physical»-isiert. Was dann passiert: «The less we know, the better».
Aber ihr werdet nur kurz leiden müssen, denn es spielen massenweise richtige Typen auf der Hauptstadt-Bühne - zum Beispiel: Stereophonics! Macht mal Lärm!! Läck, sind die geil. Es gibt kein Stereophonics-Konzert, das nicht mindestens so gut ist wie jedes AC/DC-Konzert, aber in der Nachberichterstattung jedes Mal so abkackt wie Piero Esteriore im BMW seiner Mutter.
Aber egal, denn sogar Pete Doherty fährt seinen getrockneten Gehirnrestesand (in Form eines abgebissenen Holzwegglis) ausgerechnet bei uns wieder mal spazieren - in der Stadt, die die höchste Drogenkonzentration der Welt im Abwasser hat. Das kann ja Eiter werden.
Und mal ganz ehrlich: Paul Kalkbrenner ist ne geile Sau. Wie der schon nur in dieser Szene durchdreht und dem Wort «Revolte» eine völlig neue Bedeutung verleiht - schlicht brilliant (wir hören D Sooost jedes Mal schreien: Bist Du fuckin Err Kelly oder was??!!)
Auch Fatboy Slim ist da - abgebrannt. Für nach 1945-Geborene: ein gut gegelter Kriegsveteran, der auf zwei Beinen und beiden Kopfseiten stringent rasiert einen minderdurchschnittlichen Walzer spielt. Ohne Orchester. Dafür mit Wixfutz.
Aber hey, Solomun - der beste besteste der bestesten DJs überhaupt, spielt - am - verfickten - Züri - Open - Fuckin - Air. You better watch him out! Der Typ kann schlecht fickende Fliegen über der Herdlüftung nur mit Anschauen in den Wahnsinn treiben. Stellen Sie sich mal vor, was er mit euch auf dem Dancefloor macht.
Und falls ihr trotzdem noch rammlig seid, dann hat Alt-J für euch immer eine «Left Hand Free». Danach bleibt aber wirklich nur noch Anja Zeidler's Porsche-Auspuff.
Darum und deshalb und vielleicht auch deswegen platzen den Emos und Hipsters vor lauter Freude seit Wochen die Röhrlijeans, und die Techner haben schon längst die Woche nach dem 29. August 2015 frei genommen, um vom Vier-Tage-Wach-Flash inklusive Sonntags-Afterhour in der Roten Fabrik runterzukommen. Denen die zuvielen Unds in diesem Artikel sowieso scheissegal sind. Hauptsache, wieder atmen.
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Sascha Plecic
piratenradio.ch
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