Donnerstag, 2. Juli 2015 / 23:57:03
Elektronik hilft bei Epilepsie und Rückenmarkleiden
Mailand - Das italienische Start-up Wise hat zwei neue Elektroden zur Einpflanzung im menschlichen Körper entwickelt. Mit den aus biokompatiblem Silikon gefertigten Vorrichtungen können bestimmte Fälle von Epilepsie und durch Traumata hervorgerufene Schmerzen therapiert werden.
«Unsere Elektroden sind elastischer als die bisher in der klinischen Praxis üblichen und passen sich deshalb besser an das Nervengewebe an», erklärt Wise-Hauptgeschäftsführer Luca Ravanan. Im Grunde genommen handelt es sich um keine neue Erfindung, da die Technlogie seit 20 Jahren bekannt ist. Wise habe lediglich deren Hauptnachteile beseitigt. Die herkömmlichen Elektroden weisen nämlich eine zu hohe Steiffestigkeit auf.
«Sie können sich nicht deshalb nur als unwirksam erweisen, sondern im Laufe der Zeit sogar brechen oder sich im Gewebe verschieben», meint der junge Firmenmitgründer. Auf dem Plan stehen zwei Typen von Elektroden: Eine zur vorrübergehenden Implantierung in der Hirnrinde während der Operation eines Hirntumors oder als mehrtätiges Monitoringinstrument vor dem Epilepsie-Eingriff. Sie werden im kommenden Jahr in Serienproduktion gegen.
Lange Zertifizierungsdauer
Die Experten arbeiten zudem an einer zweiten, dauerhaft eingesetzten Elektrode gegen vom Rückenmark kommende chronische Schmerzen. Diese soll 2018 auf den Markt kommen. Vor allem das dazugehörige Zertifizierungsverfahren nimmt mehr Zeit als bei anderen Produkten in Anspruch. Neu wie die Beschaffenheit der Elektroden ist auch das dazu eingesetzte Fertigungsverfahren «Supersonic Cluster Bean Implantation», bei dem der aus einer Platin-Iridium-Legierung bestehende Leitungsdraht mit einer Silikonhülle beschichtet wird.
Wise wurde 2011 von Absolventen der Università di Studi http://unimi.it in Mailand gegründet. Derzeit noch untergebracht ist sie bei der als Accelerator fungierenden Fondazione Filarete http://fondazionefilarete.com , die in Medizin und Gesundheitswesen tätige Start-ups fördert. Zur Finanzierung des Projekts wurden mithilfe der Venture Capital Principia Sgr drei Mio. Euro an Wagniskapital gesammelt.
nir (Quelle: pte)
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