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Saudi Arabien: Nur das 91 islamischste Land der Welt - weit hinter Israel.

 
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Mittwoch, 7. Januar 2015 / 12:13:16

Gelebter Koran? Nur in Europa und Israel!

Professor Hossein Askari vertrat in den 1970er Jahren Saudi-Arabien in der Geschäftsführung des Internationalen Währungsfonds. Er verhandelte den Zehn-Milliarden-Dollarkredit Saudi-Arabiens an den IWF (SZ, 7.1.2015) Hossein Askari ist also weit davon entfernt, Islamhasser oder gar -kritiker zu sein. Im Gegenteil.

Und doch provoziert der US-Professor iranischen Ursprungs und gläubige Muslim in den islamisch regierten Staaten grossen Ärger, Protest und Widerstand. Wie? Indem er die gelebte muslimische Wirklichkeit mit den Botschaften des Korans vergleicht. In seinen Islamicity-Index misst Hossein Askari, welche Länder, ausgehenden «Ideal der gerechten islamischen Gesellschaft», wie sie im Koran offenbar erzählt wird, entsprechen. Das Ergebnis ist verblüffend: Ganz oben auf dem Islamicity-Index steht ausgerechnet Irland, gefolgt von Luxemburg und Dänemark. Kein einziges arabisches Land oder Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung schafft es unter die ersten 25. Der Hammer ist: Saudi-Arabien belegt den Platz 91 unter den Ländern, die den Islam nach «seiner» Botschaft leben während Israel immerhin auf Platz 27 kommt.

Hossein Askari nahm die Kategorien: «Verteilung des Nationaleinkommens», «Bekämpfung der Armut», «Einhaltung der Verträge», «Respekt vor den Gesetzen» und erstellte auch einen Korruptionsindex, wieviel Schmiergelder bezahlt werden müssen, wie gut Schulen und Krankenhäuser ausgestattet sind. Hossein präsentiert also all das, was Islamisten in westlichen Medien behaupten, nämlich die Eigenschaften des «Friedfertigkeit des Korans». Hossein Askari untersucht ganz genau, wo diese Glaubensbekenntnisse auch umgesetzt werden. Sein Islamicity-Index lehnt sich an den Korruptionsindex von Transparency international ebenso an wie an den Demokratieindex der OECD.

Die Idee ist so simpel wie bestechend: Man nehme eine Religion, überprüfe sie auf ihre Botschaften und schaue dann, wo diese Inhalte auch tatsächlich gelebt werden. Der Vatikan-Index würde wahrscheinlich ergeben, dass der Katholizismus nicht in Rom, dafür aber in den ehemaligen Gebieten der DDR am ehesten ausgelebt werden kann (dort gibt es am meisten Atheisten, aber dafür Menschen, die für absurde Glaubensbekenntnisse durchaus auf die Strasse gehen und die Botschaften lautstark verkünden @Pegida). Spass beiseite.

Der Islamicity-Index verweist mit grösster Präzision auf die Perversion von Religion und Politik: Ausgerechnet die wenigen menschlichen Botschaften innerhalb von Religionen können nur dort wirklich gelebt werden, wenn die betreffende Religion politisch, wirtschaftlich und religiös überhaupt nichts mehr zu sagen hat.

Hossein Askari ist eine Inspiration. So würde sich ein Femicity-Index (dessen Name ich hiermit grad trademarkiere) empfehlen, der nicht nur Wahl-und Stimmrecht, gleiche Bezahlung, Mutterschaftsurlaub etc. misst, sondern Kategorien zur Menschwerdung der Frau und zur weiblichen Subjektposition definiert. Ganz toll wäre auch ein Europicity-Index (dessen Name ich hiermit auch mit meinem TM belege), der misst, wie europäisch die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten sind. Kategorien wie Verteilgerechtigkeit, Friedensarbeit, grosse demokratische Mitbestimmung, Vielfalt der Regionen, Geschlechtergleichheit, öffentliche Bildung, öffentliches Gesundheitswesen, Menschenrechte, humane Flüchtlingspolitik, öffentlicher Verkehr etc würden erhoben. Es wäre eigentlich eine Überprüfung der Kopenhagen Kriterien. Eine Hypothese hab ich schon: Die EU würde auf dem Index, ähnlich wie Saudi-Arabien punkto Islam, weit abgeschlagen auf die hinteren Plätze verwiesen. Am europäischsten wäre wahrscheinlich ein Nicht-EU-Land wie Kanada.

Die Vermessung, die Ratings, die Listen treiben ja mittlerweile üble Spiele mit entscheidenden Inhalten. Doch der Islamicity-Index zeigt, dass, wenn man Listen und Ratings mit Sprache und Inhalten erstellt, ganz erstaunliche Resultate generieren können. «Die Geister, die ich rief, werd ich nicht mehr los» - ein Hoch auf die Transformation aller Rankings und Indexfragen, für die es sich wirklich lohnt zu messen.

Regula Stämpfli (Quelle: news.ch)

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