Montag, 22. Dezember 2014 / 09:35:12
Bunte Kugeln unter Wasser
Nicht nur am Weihnachtsbaum gibt es Kugeln. Nein, auch im Zoo Basel tummeln sich welche. Warum nicht während der Weihnachtszeit im Vivarium den beiden exotischen Mbu-Kugelfischen - sie heissen auch «Goldringelkugelfische», obwohl sie weder golden noch geringelt sind - aus dem Kongo einen Besuch im Aquarium 15 abstatten?
Der prachtvolle Mbu-Kugelfisch ist im Normalfall alles andere als «kugelig». Er ist von plumper und eher länglicher Statur und ein ruhiger Geselle. Besonders pfiffig ist er auch. Ruhig betrachtet er alle Besucher und erkennt die Tierpfleger, wenn sie hinter dem Aquarium mit Futter auftauchen. Mit ihnen baut er eine Art Beziehung auf, oder sie mit ihm.
Er hat vier riesige Zähne, mit denen er am liebsten Krabben und Schnecken zerhackt. Auch ganze Fische mitsamt Kopf verleibt er sich gerne ein. Sein Leben verläuft meist ruhig und in geordneten Bahnen. Wenn er sich jedoch aufregt, was glücklicherweise selten passiert, dann wird's dramatisch.
Seltene Eigenschaft
Eigentlich können Kugelfische nicht gut schwimmen, jedenfalls nicht schnell. Eine rasante Flucht haben sie nicht im Repertoire, aber sie gehören zu den wenigen Fischarten, die sowohl vorwärts als auch rück-, seit-, auf- und abwärts manövrieren können. Die spezielle Anordnung ihrer Flossen ermöglicht ihnen, den meisten Angreifern geschickt auszuweichen oder sich in engen Spalten zu verstecken.
Falls sich trotzdem ein Raubtier an einem Kugelfisch vergreift, ist dieses durchaus zu bemitleiden. Der Kugelfisch füllt seinen Magen blitzartig mit Wasser und bläht sich zur Kugel auf. Auch wenn nicht alle Kugelfische sichtbare Stacheln haben, so sind diese trotzdem vorhanden und ragen im aufgepumpten Zustand aus der Haut heraus. Sie wirken dann wie Widerhaken.
Gift als Waffe
Aus dem nett dahinpaddelnden Phlegma wird in Sekundenschnelle eine gefährliche, mit Stacheln bewehrte «Wutkugel», eine Bedrohung für Leib und Leben des Angreifers. Viele ersticken an einem sich im Maul aufblähenden Kugelfisch oder erliegen - falls sie es doch schaffen, ihn zu verschlucken - einem schrecklichen Gifttod.
Die meisten Kugelfische enthalten in der Haut und den Innereien das sogenannte Tetrodotoxin, eines der potentesten Gifte überhaupt. Zum Glück lebt unser «Mbu» im Süsswasser, ist nicht giftig und erinnert nur selten an Weihnachtskugeln.
bg (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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