Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
Der strenge Ausschaffungs-Automatismus wurde abgelehnt. (Symbolbild)

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.ausschaffungen.info, www.mittelweg.info, www.gesucht.info, www.bei.info

Donnerstag, 6. November 2014 / 19:42:19

Mittelweg bei Ausschaffungen gesucht

Bern - Die Staatspolitische Kommission des Ständerats (SPK) will bei der Umsetzung der Ausschaffungsinitiative einen eigenen Weg gehen. In einem Mittelweg glaubt sie diesen nun nach längerem Suchen gefunden zu haben.

Wie der Bundesrat lehnt sie einen strengen Ausschaffungs-Automatismus aber ab. Gemäss dem Entwurf, den die Kommission am Donnerstag nach zahlreichen Sitzungen mit 11 zu 1 Stimmen bei 1 Enthaltung verabschiedet hat, soll nämlich eine Härtefallklausel ins Gesetz eingebaut werden: Ausnahmsweise soll das Gericht auf eine Landesverweisung verzichten können, wenn diese für den Ausländer oder die Ausländerin einen «schweren persönlichen Härtefall bewirken würde» und die öffentlichen Interessen an einer Landesverweisung nicht überwiegen.

«In sehr engem Rahmen»

Ausserdem muss der besonderen Situation von Secondos Rechnung getragen werden. Dies ist den Unterlagen zu entnehmen, welche Kommissionspräsidentin Verena Diener (GLP/ZH) im Anschluss an die Sitzung den Bundeshausjournalisten abgab. Die Richter hätten damit die Möglichkeit, die konkreten Umstände zu überprüfen, «aber in einem sehr engen Rahmen», erklärte sie. Was das einzelfallmässig bedeute, werde die Praxis zeigen.

Damit schafft die Kommission - wie der Bundesrat - einen Konflikt mit dem vom Volk angenommenen neuen Verfassungstext und der zentralen Forderung der Initianten, die Umstände des Einzelfalls bei gewissen Straftaten gerade nicht zu berücksichtigen.

Zwischen den Polen

Beim Deliktkatalog hingegen orientiert sich die SPK am Text der 2010 angenommenen Ausschaffungsinitiative. Dabei geht sie insgesamt weiter als der Entwurf des Bundesrats, bleibt aber unter den Beschlüssen des Nationalrats, der die Durchsetzungsinitiative zur Vorlage für die Ausschaffungs-Gesetzgebung gemacht hat.

Ausländerinnen und Ausländer sollen in der Regel des Landes verwiesen werden, wenn sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Das sind Delikte, bei welchen Freiheitsstrafen von über drei Jahren verhängt werden können. Das bedeutet aber nicht, dass nur ab einem bestimmten Strafmass eine Landesverweisung ausgesprochen werden kann. Anders als der Bundesrat will die SPK auf eine Mindeststrafe verzichten.

Herausgekommen ist laut Diener ein umfassender Deliktkatalog, der sämtliche Verbrechen umfasst. Diesen habe die Kommission ergänzt um jene Tatbestände, die zwar nicht Verbrechen sind, aber in der Initiative genannt werden, wie etwa Sozialhilfemissbrauch. Hingegen fehlen alle anderen Vergehen - Delikte mit einer Strafdrohung unter drei Jahren - die sowohl in der Version des Bundesrats wie auch in jener des Nationalrats eine Landesverweisung nach sich ziehen würden.

Ausschaffung von Kriminaltouristen

Aber auch bei leichteren Delikten soll der Richter einen Straftäter nach Ermessen des Landes verweisen können. Die SPK will dazu die nicht obligatorische Landesverweisung wieder einführen. Damit reagiert sie auf Straftaten, die zwar nicht schwer sind, aber die Rechtsordnung und die Sicherheit doch bedrohen, wie Diener sagte. Nach ihren Angaben hat die Kommission dabei insbesondere an Kriminaltourismus gedacht.

Das Ringen um die Umsetzung der Ausschaffungsinitiative dauert seit deren Annahme im November 2010 an. Weil die SVP mit den Fortschritten nicht zufrieden war, reichte sie schon im Dezember 2012 die Durchsetzungsinitiative ein, mit der sie eine Umsetzung in ihrem Sinn erzwingen will.

Der Bundesrat hatte wegen rechtsstaatlicher Bedenken vorgeschlagen, die von der Initiative vorgesehene automatische Ausschaffung krimineller Ausländer nicht im Gesetz zu verankern. Er formulierte auch den Deliktkatalog zurückhaltender, als dies die Initianten gewünscht hatten.

awe (Quelle: sda)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    SVP kritisiert Härtefallklausel des Nationalrats
    Mittwoch, 11. März 2015 / 09:53:00
    [ weiter ]
    Ausschaffungsinitiative soll Härtefallklausel enthalten
    Donnerstag, 15. Januar 2015 / 20:32:42
    [ weiter ]
    Ständerat legt Durchsetzungsinitiative auf Eis
    Mittwoch, 10. Dezember 2014 / 17:56:17
    [ weiter ]
    Ausschaffungsinitiative: Ständerat beschliesst Härtefall-Klausel
    Mittwoch, 10. Dezember 2014 / 12:57:12
    [ weiter ]
    Verbesserungspotenzial bei Ausschaffungsflügen
    Dienstag, 8. Juli 2014 / 19:04:18
    [ weiter ]
    Ausschaffungen: Ständeratskommission will Verhältnismässigkeit
    Dienstag, 24. Juni 2014 / 14:32:00
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG