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Dienstag, 16. September 2014 / 09:30:11

Die irre Mörderbande und ihr Publikum

Schon wieder hat die IS-Mörderbande eine Geisel hingerichtet und schon wieder war die Reaktion im Westen eines des absoluten Entsetzens. Wir sehen bekommen sprichwörtlich das Böse vorgesetzt. Doch ist das wirklich alles?

Erniedrigung und grausamer Mord sind durch nichts zu rechtfertigen. Dies muss immer und immer wieder betont werden. Doch mitunter ist es wichtig, die Übelkeit runter zu schlucken und am offensichtlichen Akt der Barbarei vorbei zu schauen und zu analysieren, was wir in diesem scheusslichen Spiel sind, welche Rollen die Medien und welche die Opfer haben.

Es wird immer wieder betont, dass die Hinrichtungen «inszeniert» seien, also sprichwörtlich in Szene gesetzt. Dies bedingt, dass jemand Regie führt, jemand eine Rolle spielt und ein Publikum zuschaut. Dass einer der Teilnehmenden, die Geisel, diese Aufführung jeweils mit ihrem grausamen, entwürdigenden Tod zahlt, macht dies umso schlimmer.

Die IS-Mitglieder lieben es offenbar zu morden und zu quälen. Doch von den meisten dieser Morde erfährt man nur durch Berichte aus zweiter Hand. Vom IS selbst werden kaum Bilder der von ihnen ermordeten Kinder, noch der von ihnen begangenen Morde an Zivilisten in der Öffentlichkeit breit getreten und als Propaganda benutzt.

Zudem kann bei diesen Gräueltaten gesagt werden, dass sie dem proklamierten Ziel des wahnsinnigen Möchtegern-Kalifen dient, sein «reines» Kalifat zu schaffen: Es sind Morde aus einer perversen strategischen Logik heraus.

Dies im Gegensatz zu den Enthauptungen vor laufender Kamera. Diese bringen - rein strategisch rein gar nichts, im Gegenteil. Gut möglich, dass sich einige frustrierte Teenager dadurch motiviert fühlen, auch in den «heiligen» Krieg zu ziehen und dort der IS als billiges Kanonenfutter zu dienen, das man noch so gerne in den sinnlos-heiligen Tod schickt. Doch das primäre Publikum sind die westlichen Regierungen und die westliche Bevölkerung.

Die westlichen Regierungen haben schon darauf angesprochen und nach den USA wird nun wohl auch Grossbritannien (mit oder ohne Schottland) mit Luftschlägen reagieren, und es wird eine militärisch-politische Allianz gegen die IS geschmiedet. Auch die Bevölkerungen stehen, wie es aussieht, dahinter. Doch auch weitab von den Gräueln im irakischen - oder syrischen - Sand wird die Stimmung aufgeheizt. Das Ziel ist die Identifikation des westlichen Publikums mit den Geiseln und Wut gegen die IS und alle, die einem islamisch vorkommen, zu schüren.

Dies gelingt natürlich auch, wir sind so gestrickt und offenbar ist es dem IS wert, ernsthafte militärische Nachteile hin zu nehmen, um seinen Hass in die Welt hinaus zu tragen und auf alle gleichmässig zu verteilen. Vielleicht sollen auch Übergriffe auf hier lebende Muslime provoziert werden, eine Eskalation der Gewalt in die hiesige Zivilgesellschaft getragen werden.

Die Motivation für diesen Irrsinn kann nur zwei Erklärungen haben: völliger Schwachsinn oder religiös motivierte Todessehnsucht. An der Oberfläche unterscheiden sich diese beiden Varianten nicht allzu sehr, doch beim genaueren Hinsehen schon. Denn Schwachsinnige handeln nicht vorausschauend und zielgerichtet, religiöse Endzeitirre hingegen schon.

Das Kalkül ist es scheinbar eine Eskalation, einen endgültigen heiligen Krieg zu provozieren. Die veröffentlichten Grössenwahnfantasien der IS-Dschihadisten, die angeblich von Ex-Saddam-Generälen unterstützt werden, deuten ja auch darauf hin: Die Eroberung von Rom durch das Kalifat scheint der feuchte Traum eines manchen aus dieser Mörderbande zu sein. Und das lässt sich ja wohl nur durch einen allumfassenden Krieg erreichen, den sich der «Kalif» scheinbar geradezu herbeisehnt.

Zu glauben, dass der IS mit ein paar Luftschlägen erledigt werden könnte, ist naiv und auch die Aufrüstung der irakischen und kurdischen Streitkräfte allein wird diese Mörderbande nicht eliminieren. Denn die IS konnte nur gedeihen, weil sie in ein Machtvakuum hinein gedrungen war. Zuerst im syrischen Bürgerkrieg und von dort aus war der Weg in den Irak ein leichtes. Denn die sunnitische Bevölkerung war im Irak durch das einseitig schiitisch-lastige Maliki-Regime dermassen schikaniert und durch korrupte Funktionäre ausgenommen worden, dass in diesen Gebieten nördlich von Bagdad und südlich der Kurdengebiete die Regierung nur noch gehasst wurde und sogar die Irren der IS als eine erträglichere Variante betrachtet wurden. Was sich jetzt als militärisches Problem präsentiert, ist in Wahrheit ein ethnisch-politisches an dem die neue Regierung Abadi noch hart arbeiten muss.

So muss parallel zu den militärischen Aktionen auch eine politische Umbildung in diesen Gebieten stattfinden, sobald dies wieder möglich ist. Und dazu müssten auch die vielen sich zum Teil diametral entgegen stehenden Kräfte in der Region zumindest einen minimalen Konsens finden.

Solange es diese Bühne für diese irre Mörderbande noch gibt, wird sie dort auch ihre grausame Show inszenieren können - mit uns allen als fasziniert-angewidertem Publikum.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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