Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
Die Linke im Parlament lehnt so eine «Renitenzhaft» für Asylsuchende ab.

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.unkooperativen.info, www.nationalrat.info, www.verhaltens.info, www.bewilligt.info

Montag, 8. September 2014 / 17:27:29

Nationalrat bewilligt «Haft wegen unkooperativen Verhaltens»

Bern - Der Nationalrat hat entschieden, das Asyl- und das Ausländergesetz an das Dublin-III-Ankommen anzupassen. Umstritten war die Haft für Asylsuchende, die sich so verhalten, dass sie nicht in den zuständigen Dublin-Staat überstellt werden können.

Die grosse Kammer hiess diese so genannte «Haft wegen unkooperativen Verhaltens» am Montag als Erstrat mit 126 gegen 56 Stimmen gut. SP und Grüne lehnten die vom Bundesrat neu beantragte Haftform ab.

«Renitenzhaft» nicht statthaft

Francine John-Calame (Grüne/NE) machte geltend, dass diese Haft über die Vorgaben der EU hinausgehe. Dass sich jemand einer Überstellung in einen Dublin-Staat widersetze, genüge nicht für eine Haft. Eine solche «Renitenzhaft», die sechs Wochen bis drei Monate dauern könne, sei nicht statthaft, fand auch Claudia Friedl (SP/SG).

Walter Müller (FDP/SG) dagegen sprach von einer Kompensation für die gemäss den EU-Vorgaben verkürzte Vorbereitungs- und Ausschaffungshaft. Die zusätzliche Haft von sechs Wochen bei nicht kooperativem Verhalten werde die beabsichtigte Wirkung nicht haben, befürchtete Christoph Mörgeli (SVP/ZH).

Der Bundesrat will gemäss der Dublin-III-Verordnung die Vorbereitungs- und Ausschaffungshaft für Dublin-Fälle von höchstens 18 Monaten auf maximal 13 Wochen verkürzen. Weil dies in der Vernehmlassung nicht goutiert worden ist, schlug er zusätzlich eine «Haft wegen unkooperativen Verhaltens» vor.

Kompensation im Interesse der Kantone

Angewendet würde diese Haft, wenn Asylsuchende, die einem Dublin-Staat überstellt werden sollen, dies mit ihrem Verhalten verhindern. Die Abweichung sei mit Dublin III vereinbar. Sie solle die verkürzte Vorbereitungs- und Ausschaffungshaft im Interesse der Kantone kompensieren, sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga.

Umstritten war auch die aufschiebende Wirkung von Beschwerden gegen Überstellungsentscheide. Eine rot-grüne Minderheit wollte eine zwingende aufschiebende Wirkung, Bundesrat und Mehrheit beantragten, dass die Beschwerdeführer um aufschiebende Wirkung ersuchen müssen.

Minderheiten-Sprecher Martin Naef (SP/ZH) plädierte zu Gunsten der Schwächsten im Verfahren für die automatische aufschiebende Wirkung. Walter Müller (FDP/SG) hielt dagegen, dass die nicht automatische aufschiebende Wirkung dem vom Volk gutgeheissenen Gesetz entspreche. Der rot-grüne Antrag wurde mit 127 zu 56 Stimmen abgelehnt.

Mörgeli: «Gesetznehmende Behörde»

Die Eintretensdebatte über die Anpassungen auf Grund des geänderten Dublin-Abkommens hatte der Nationalrat schon in der Sommersession geführt, die Beratung dann aber unterbrochen, weil Justizministerin Simonetta Sommaruga wegen eines Empfangs für den kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic den Ratssaal verlassen musste.

Die SVP lehnte die Vorlage ab. Christoph Mörgeli (SVP/ZH) hatte dies schon im Juni damit begründet, dass die Vorlage den 2012 vom Volk verlangten schärferen Regelung widerspreche. Am Montag monierte Mörgeli, der Nationalrat sei zum Nachzug gezwungen. Er sei damit nicht gesetzgebende, sondern «gesetznehmende Behörde».

Der Nationalrat hiess die Änderungen im Asyl- und im Ausländergesetz mit 132 gegen 52 Stimmen gut. Stillschweigend genehmigte er danach die für die Übernahme von neuen Regelungen für die Datenbank «Eurodac» nötigen Anpassungen im Asyl- und im Ausländergesetz.

Künftig sollen Daten von anerkannten Flüchtlingen, die heute im Zentralsystem gespeichert sind, ebenfalls abrufbar sein. Damit sollen die Behörden einfacher klären können, ob eine Person bereits in einem anderen Staat als Flüchtling anerkannt worden ist.

Die Vorlage geht nun an den Ständerat.

fest (Quelle: sda)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    Parlament bewilligt Haft wegen unkooperativen Verhaltens
    Mittwoch, 17. September 2014 / 09:32:09
    [ weiter ]
    Bundesrat will raschere Asylverfahren
    Mittwoch, 3. September 2014 / 15:48:57
    [ weiter ]
    Dublin-System muss laut Sommaruga überdacht werden
    Donnerstag, 7. August 2014 / 15:42:47
    [ weiter ]
    Die Zahl der Asylgesuche ist im zweiten Quartal gestiegen
    Montag, 14. Juli 2014 / 16:45:12
    [ weiter ]
    Guter Teststart des Asylverfahrens
    Mittwoch, 11. Juni 2014 / 16:04:00
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG