Samstag, 6. September 2014 / 12:08:32
Beide Seiten werfen sich Bruch der Waffenruhe vor
Donezk - Nach dem Vorwurf der Separatisten gegen die ukrainischen Regierungstruppen, die Waffenruhe im Osten des Landes gebrochen zu haben, hat Kiew umgekehrt die Separatisten eines Bruchs der Feuerpause beschuldigt. Es habe eine «Reihe von Provokationen durch die Rebellen» gegeben.
Dies sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Samstag vor Medienleuten. Die Separatisten hätten am Freitag 28 Mal auf ukrainische Einheiten geschossen, zehn der Vorfälle hätten sich nach Inkrafttreten der Waffenruhe ereignet.
Zuvor hatten bereits die Separatisten den Regierungstruppen vorgeworfen, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Nach Angaben des Separatistenvertreters der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Wladimir Makowitsch, gab es in den Aussenbezirken von Donezk am Freitagabend Raketenbeschuss.
Zudem sei aus der nahegelegenen Region Saporischija ein Konvoi mit schweren Waffen eingetroffen. Die Separatisten wollten ihren Kampf für die Unabhängigkeit der Ostukraine deshalb fortsetzen, kündigte Makowitsch an.
Vertreter Kiews, Moskaus, der Separatisten und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) waren am Freitag in der weissrussischen Hauptstadt Minsk zusammengekommen, um den seit fünf Monaten andauernden Kämpfen mit fast 2600 Toten ein Ende zu setzen.
Die Konfliktparteien vereinbarten dort unter anderem eine Waffenruhe, einen Truppenabzug und den Austausch aller Gefangenen. Die Waffenruhe trat am Freitag offiziell um 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) in Kraft.
asu (Quelle: sda)
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