Kulturreport

Kultur gemischt
Bühne
Kino
Musik
Literatur
Ausstellungen
Fernsehen

Shopping

Filmplakate
Musikposter
Starposter
DVDs
Videos
Soundtracks
Lomographie
Sterntaufe
3D-Bilder
Books

Impressum

© 2024 by
VADIAN.NET

Kulturnews für Ihre eigene Website
Die Ladenöffnungszeiten sollen gemäss den Kantonen nicht vereinheitlicht werden. (Symbolbild)

 
.info/.ch Domains - Jetzt registrieren!

Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene Internet Präsenz aufbauen? Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!


www.ladenoeffnungszeiten.info, www.einheitliche.info, www.kantone.info, www.gegen.info

Freitag, 30. Mai 2014 / 09:02:24

Kantone gegen einheitliche Ladenöffnungszeiten

Bern - Die Kantone schlagen dem Bundesrat in Sachen Ladenöffnungszeiten die Tür ins Gesicht: Fast geschlossen weisen sie eine Liberalisierung zurück. Gegenwind gibt es auch von den Gewerkschaften, während Detailhändler und Wirtschaftsverbände auf einheitliche Öffnungszeiten pochen.

Geht es nach dem Bundesrat, sollen Detailhändler künftig werktags von 6 bis 20 Uhr und samstags von 6 bis 19 Uhr öffnen können. Die Kantone dürften sogar noch längere Öffnungszeiten gewähren, aber keine Einschränkungen machen. Der Sonntag ist nicht betroffen, und kantonale Feiertage sind von der nationalen Regelung ausgenommen.

Kampf um Kompetenzen

Doch das neue Bundesgesetz über die Ladenöffnungszeiten (LadÖG) stösst den Kantonen sauer auf - und dies sehr deutlich: Bis dato lehnen fast alle Kantone das neue Gesetz in der bis Freitag dauernden Vernehmlassung ab. Eine Ausnahme ist das Tessin, dessen Nachbar Italien weit liberalere Gesetze kennt.

Den Kantonen geht es um den Grundsatz des Föderalismus, wie Christoph Niederberger, Generalsekretär der Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Heute sind die Ladenöffnungszeiten durch kantonales Recht geregelt.

Die Kantone hätten unterschiedliche Ausgangslagen. Die Frage müsse deshalb weiterhin auf Kantonsebene respektive von den Sozialpartnern geregelt werden - und das im Rahmen, den das Arbeitsgesetz vorgebe. Dagegen sei die vom Bundesrat vorgeschlagene landesweite Regelung unnötig. "Der Aufwand und der Nutzen eines Vollzugs der neuen Vorgaben stünden in keinem Verhältnis", sagte Niederberger.

Hinzu komme, dass verschiedene kantonale Abstimmungen in letzter Zeit gezeigt hätten, dass die Akzeptanz der Bevölkerung für längere Ladenöffnungszeiten nur beschränkt vorhanden sei. Mit dem Vorhaben müssten insgesamt 11 Kantone unter der Woche und 14 Kantone an Samstagen längere Öffnungszeiten gewähren.

Schutz der Angestellten

Weniger überraschend ist die Ablehnung der Gewerkschaften sowie von SP und Grünen. Deren Vertreter hatten ihrem Unmut schon bei der Beratung der Motion im Parlament Luft gemacht - sie hatten ähnliche Argumente angeführt wie nun die Kantone.

In seiner Vernehmlassungsantwort zeigte sich der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) empört. Der Vorschlag der Sozialpartner, den Schutz der Angestellten ins Gesetz aufzunehmen, sei nicht aufgenommen worden. Auch andere Arbeitnehmerorganisationen wie Travail.Suisse oder Unia sprechen von Zwängerei.

Referendum möglich

Gewerkschaftsvertreter hoffen nun auf das Einlenken des Ständerats - vor allem wegen der überraschend deutlichen Kritik der Kantone. Würde an der Vorlage nichts geändert, sei ein Referendum denkbar. "Ein Referendum wäre in diesem Fall sicher nicht auszuschliessen", sagte etwa Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse, auf Anfrage.

Auch der SGB und die Unia halten sich diese Option offen. Doch zuerst hoffen sie "auf die Vernunft vonseiten Bundesverwaltung und Parlament". Die Motion Lombardis wurde im vergangenen Jahr vom National- und Ständerat indes ohne grossen Widerstand durchgewinkt.

Zahlreiche positive Reaktionen

Betrachtet man die Reaktionen aber ganzheitlich, ist zu sehen, dass die Kantone und die linken Kräfte mit ihrem Widerstand auch dieses Mal allein bleiben dürften. Detailhändler, Touristiker, der Gewerbeverband (sgv), der Arbeitgeberverband (SAV) sowie FDP, CVP und SVP begrüssen die Vorlage.

Die Argumente der Mitte-Rechts-Allianz sind die gleichen wie damals: Mit der Massnahme soll der Einkaufstourismus verringert werden, der seit der Frankenstärke zugenommen hat. Zudem hätten traditionelle Detailhändler gegenüber Geschäften an Bahnhöfen und Tankstellen und auch gegenüber der Konkurrenz in Kantonen mit liberaleren Regelungen weniger Nachteile.

Hoffen auf mehr Umsatz

"Längere Ladenöffnungszeiten bedeuten mehr Umsatz, mehr Arbeitsplätze und mehr Steuereinnahmen", schreibt etwa die Interessengemeinschaft Detailhandel (IG DHS). Für den Branchenverband Swiss Retail ist die Teilharmonisierung "ein Beitrag zum Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Detailhandel".

Leichte Zweifel äussert nur die CVP. Sie sei nicht überzeugt, dass eine Teilharmonisierung der Ladenöffnungszeiten einem echten Bedürfnis der Bevölkerung entspreche, schreibt die Partei in ihrer Vernehmlassungsantwort. Zudem müsse der Grundsatz des Föderalismus im Gesetzgebungsverfahren berücksichtigt werden.

ww (Quelle: sda)

  • Artikel per E-Mail versenden
  • Druckversion anzeigen
  • Newsfeed abonnieren
  • In Verbindung stehende Artikel:


    Ständerat gegen längere Ladenöffnungszeiten
    Donnerstag, 24. September 2015 / 17:02:47
    [ weiter ]
    Bundesrat hält an längeren Ladenöffnungszeiten fest
    Mittwoch, 20. August 2014 / 11:15:24
    [ weiter ]
    Detailhandel tritt auf der Stelle
    Dienstag, 24. Juni 2014 / 18:40:54
    [ weiter ]
    Einkaufstourismus boomt weiter
    Freitag, 21. Februar 2014 / 16:23:00
    [ weiter ]
    Läden sollen bis um 20 Uhr geöffnet haben
    Mittwoch, 19. Februar 2014 / 12:14:00
    [ weiter ]
    Weg frei für Harmonisierung der Ladenöffnungszeiten
    Dienstag, 9. April 2013 / 16:11:00
    [ weiter ]
     
    .info Domain
    Jetzt registieren! www.firma.info oder www.produkt.info [ weiter ]


     
    kulturreport.ch ist ein Projekt der VADIAN.NET AG. Die Meldungen stammen von news.ch, der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) und weiteren Presseagenturen. Diese Nachrichten-Artikel sind nur zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Vervielfältigung, Publikation oder Speicherung der Daten in Datenbanken, jegliche kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe an Dritte sind nicht gestattet. Wir liefern auf Anfrage auch vollautomatisiert Kultur-News an Ihre eigene Website. kulturreport.ch (c) copyright 2024 by VADIAN.NET AG