Dienstag, 4. Februar 2014 / 09:38:06
«Leaf» simuliert Raketenlärm
Noordwijk - Hörner-Soundsystem unterzieht die Himmelskörper einem Belastungstest.
Das «Large European Acoustic Facility»-Soundsystem (Leaf) in Form riesiger Hörner ist entwickelt worden, um den Geräuschpegel während eines Raketenstarts zu simulieren. Einsetzen liesse sich das System beispielsweise, um Satelliten einem Belastungstest zu unterziehen, bevor diese in ihre Umlaufbahn gebracht werden. Die massive Maschine der European Space Agency (ESA) ist dabei so kraftvoll, dass damit sogar Menschen getötet werden könnten.
Lärmpegel von mehr als 154 Dezibel
Das Soundsystem erreicht einen Lärmpegel von über 154 Dezibel. Während bereits 85 Dezibel zu einem Hörverlust führen können, liegt die absolute Schmerzgrenze laut Listverse zufolge zwischen 120 und 130 Dezibel. Theoretisch können auch Feuerwerke und Schusswaffen eine beachtliche Lautstärke von 145 Dezibel erzeugen. Da man sich jedoch nicht direkt daneben befindet, hält der Körper diesem Geräuschpegel stand.
Das Leaf-Soundsystem befindet sich zusammen mit mehreren Raumflug-Simulations-Anlagen im ESTEC Prüfungszentrum der ESA in einem schalldichten Raum in den Niederlanden. Die Klangwand, in welcher sich die riesigen Hörner befinden, ist ungefähr 16,4 Meter hoch und elf Meter breit. Der erreichbare Lärmpegel kann mit mehreren Jets, die zur selben Zeit abheben und in deren unmittelbarer Nähe man sich befindet, verglichen werden.
Stahlbetonwände schützen Menschen
Menschen sind dank massiven Stahlbetonwänden vor den Gefahren der Hörner geschützt. Der ESA zufolge sei es für einen Menschen nämlich unmöglich, die maximale Lautstärke des beeindruckenden Soundsystems zu überleben. Die riesige Anlage wird dazu eingesetzt, um Satelliten der gleichen Lautstärke auszusetzen, die eine Rakete bei ihrem Start erzeugt. Die Geräusche werden verursacht, indem Stickstoff durch die Hörner geschossen wird.
bg (Quelle: pte)
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