Freitag, 29. November 2013 / 10:55:00
Ozzy Osbourne wird 65
Selbst wer die Musik von Ozzy Osbourne nie gehört hat, weiss doch, wer er ist. Dank geschickter Publicity und einer mitteilungsfreudigen Familie ist der Hardrocker heute fast bekannter denn je.
Für die einen ist er der menschgewordene Skandal, der Fledermäusen auf der Bühne den Kopf abbeisst - oder zumindest ein genialer Publicity-Mensch, der sich so inszeniert. Die anderen sehen in ihm eine lebende Legende. Die einen verbinden dröhnenden Hardrock mit ihm, die anderen Leichenfledderei und eine verrückte Familie mit Hang zum Exhibitionismus.
Der britische Rocker Ozzy Osbourne ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber eines ist ziemlich sicher: Normal ist er nicht. Dem Tod schon mehrmals von der Schippe gesprungen, feiert der Sänger der Metal-Band Black Sabbath am 3. Dezember seinen 65. Geburtstag. Viele hätten das nicht für möglich gehalten.
Denn als ordentlicher Rockstar dröhnte sich der Mann mit den langen schwarzen Haaren und der bunt getönten Brille jahrelang mit Drogen und Alkohol zu. Zu seinem düsteren Image trugen seine dämonischen Botschaften und skandalösen Konzerte bei.
Heute ist er wieder mit nahezu Black-Sabbath-Originalbesetzung auf Tour. Mit der Platte «13» schaffte es die Band wieder an die Spitze der Charts.
Der Band-Rausschmiss
Doch einem jüngeren Publikum ist Osbourne vor allem als exzentrischer Familienvater aus der Doku-Soap «The Osbournes» bekannt, mit dem er Anfang des Jahrtausends Einblick in sein Haus und Heim gab. Seitdem standen auch seine Kinder, darunter vor allem Tochter Kelly, 29, im Licht der Öffentlichkeit. Neben Ozzys Alkohol- und Drogenproblemen finden bis heute auch deren Sorgen in die Klatschspalten.
Als Sohn eines Werkzeugschlossers wuchs der Musiker als John Michael, Spitzname Ozzy, in den Nachkriegsjahren in Birmingham mit fünf Geschwistern auf. Seine Eltern schufteten in Schichtarbeit, Ozzy sorgte schon früh für Probleme.
Seine Lehre als Klempner brach er ab, später versuchte er sich als Mitarbeiter im Schlachthof, in einer Autofabrik und bei einem Bestatter. Als Jugendlicher sass er mehrere Wochen im Knast, weil er bei einem Einbruch ertappt wurde.
Osbournes musikalischer Durchbruch kam Ende der 60er Jahre, als sich aus der Band Polka Tulk nach und nach Black Sabbath entwickelte. Die «Beatles of Heavy Metal» (so das Magazin «Rolling Stone») machten das Genre einem breiten Publikum bekannt und ebneten Metal-Bands wie Metallica oder Iron Maiden den Weg.
Nach seinem Rausschmiss bei Black Sabbath wegen Alkohol- und Drogenproblemen Ende der 70er Jahre bastelte Osbourne an seiner Solokarriere («Blizzard Of Ozz»), begab sich in Entzugskliniken und trat später auch wieder mit seinen Ex- Kollegen auf.
Sharon war seine Rettung
Zum Fürchten waren nicht nur Black-Sabbath-Alben wie «Paranoid» oder «Masters of Reality». Manchem gerann auch bei Osbournes Konzerten das Blut in den Adern. Einmal biss der «Prince of Darkness» einer Fledermaus den Kopf ab - worauf er gegen Tollwut behandelt werden musste.
Vor dem frühen Eintritt in die Reihe der toten Hardrocker rettete Osbourne seine zweite Frau Sharon, die sich um seine Karriere kümmerte und sein Leben in die Hand nahm. Erst vor wenigen Monaten gab es Gerüchte über eine Trennung, weil Ozzy einen Rückfall in die Sucht hatte.
Doch dem Musiker zufolge ist mittlerweile alles wieder gut. Ozzy hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Sharon seine grosse Stütze und Lebensretterin war und ist.
Das verrückte Leben der Osbournes konnte die Welt von 2002 an hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen liessen. Auf der Welle des TV-Erfolgs machte Osbourne auch wieder mit seiner Musik von sich reden. Ein beinahe tödlicher Unfall mit einem Quad-Bike im Jahr 2003 machte ihn vielleicht etwas nachdenklicher.
fajd (Quelle: sda)
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