Guillaume Henry ist für den grossen Erfolg des Labels Carven verantwortlich.
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Freitag, 22. November 2013 / 21:52:00
Guillaume Henry: Aufschwung für Carven dank Originalität
Guillaume Henry fand, dass das Modelabel Carven sich ganz um Gegensätze drehen sollte.
Der Modemacher wurde 2009 zum Kreativ-Direktor der Marke ernannt und hat das Label komplett verwandelt. Vor seiner Ankunft versuchten viele Designer vergebens, dem Unternehmen einen Aufschwung zu verleihen, aber erst Henry gelang es, den Kollektionen neues Flair einzuhauchen. «Ich fing an, auf die Gegenteile zu achten», erzählte er in der britischen Zeitung 'The Telegraph' seine Herangehensweise. «Was ist das Gegenteil von reich? Arm. Also kombiniert man Wolle mit Polyester. Couture? Da muss das Gegenteil sportlich sein, also mixt man einen Tellerrock mit einem klobigen Pullover. Sexy? Da würde ich schüchtern sagen und immer etwas Abdeckung anbieten. Feminin? Da schliesst man etwas Praktisches und vielleicht ein bisschen Klobiges mit ein. Trag einen High Heel, aber immer einen, in dem du laufen kannst.»
Marie-Louise Carven gründete das Modehaus 1945 und arbeitete bis 1993 bei dem Unternehmen. Nachdem sie sich in den Ruhestand verabschiedet hatte, kamen und gingen eine Reihe von Designern, doch das Modehaus bekam nie eine klare Identität. «Das Label wurde so viele Male verkauft und zu der Zeit, als ich eingestellt wurde, waren nur noch ein paar sonderbare Badebekleidungen da, die unter der Lizenz in Asien produziert wurden», erklärte der Mode-Experte.
Als der Designer das Ruder übernahm, machte er ein paar von Marie-Louise Carvens Original-Skizzen ausfindig, um ein Gefühl für die Geschichte des Labels zu bekommen. Allerdings empfand er die Zeichnungen als ein bisschen veraltet, weshalb er anfing, seinen eigenen Geschmack in die Kollektionen des Modeunternehmens einfliessen zu lassen. Seine Kleidung wurde zu einem grossen Hit, aus dem einfachen Grund, weil Carven nun eine klare französische Identität habe. «Damit kann ich leben», sagte er, nachdem er erzählte, dass wo auch immer er hingehe, die Leute seine Kleidung als sehr französisch empfinden. «Ich bin Franzose, ich lebe in der Nähe des Palais Royal [Stadtpalast] in Paris. Jeden Morgen gehe ich über die Seine zu meinem Büro. Es ist wie ein Film von Louis Malle. Jetzt verkauft Carven in der gesamten Welt, also muss die Kleidung, die ich designe, auch ein bisschen international sein, nicht wahr?»
Ob französisch oder international: Die Designs von Guillaume Henry sind derzeit überall ein Hit.
fajd (Quelle: Cover Media)
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