Der Waadtländer Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard.
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Donnerstag, 26. September 2013 / 16:55:34
Jüngste Prämien-Runde offenbart politische Gräben
Bern - Der moderate Anstieg der Krankenkassenprämien 2014 hat am Donnerstag zu ebenso moderaten Reaktionen geführt. Kritisiert wurde viel mehr das Gesundheitssystem, und die Kosten, die aus dem Ruder laufen. Einstecken müssen auch die Versicherer.
Deutlich äusserte sich der Waadtländer Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard, der die jüngste Prämienrunde in einem politischen Kontext verortet. «Stünde die Abstimmung über die Einheitskasse nicht bevor, wären die Prämien - auf der Grundlage derselben Zahlen - vermutlich stärker gestiegen», erklärte der Regierungsrat am Donnerstag der Nachrichtenagentur sda.
Angesichts der negativen Teuerung bleibt der moderate Prämienanstieg für die SP eine «Beruhigungspille». Das Volk werde aber bald über eine «gerechtere öffentliche Krankenkasse und damit bezahlbare Prämien» abstimmen können, teilte die Partei mit.
Bessere Aufsicht der Versicherer
Politische Forderungen stellen auch die Kantone. Sie würden im Verhältnis zu ihren verursachten Kosten weiterhin über- oder unterdurchschnittlich belastet, sagte Michael Jordi, Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), auf Anfrage. In einzelnen Kantonen würden mit zu hohen Prämien zu hohe Reserven gebildet.
Die GDK fordert daher, dass die angehäuften Reserven der Versicherer eingesetzt werden, um die steigenden Gesundheitskosten zu dämpfen. Die Kantone haben dabei das neue Aufsichtsgesetz über die obligatorische Krankenversicherung ins Auge gefasst. Damit liessen sich die Versicherer besser beaufsichtigen, schätzt Jordi.
Verbände optimistisch
Optimistisch zeigen sich die beiden Verbände der Krankenkassen. Curafutura sieht die Prämienrunde als Beleg dafür, dass die getroffenen Massnahmen ihre Wirkung nicht verfehlt hätten, wie Direktor Reto Dietschi auf Anfrage erklärte. Versicherer und Prämienzahler dürften künftig sogar weniger bezahlen, weil die Kantone ab 2017 im Rahmen der neuen Spitalfinanzierung verpflichtet sind, 55 Prozent der stationären Leistungen zu decken.
Aus Sicht von santésuisse ist bei solchen Prognosen Vorsicht geboten. «Grundsätzlich wird die neue Spitalfinanzierung aber einen Einfluss haben», sagte Mediensprecher Paul Rhyn auf Anfrage.
bert (Quelle: sda)
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