Ein Schweizer Aktivist wurde verhaftet.
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Donnerstag, 19. September 2013 / 19:15:00
Russische Küstenwache stürmt Greenpeace-Schiff
Moskau - Die russische Küstenwache hat ein Greenpeace-Schiff in der Arktis nach Angaben der Umweltschützer gestürmt. Die Umweltorganisation hatte mit der «Arctic Sunrise» gegen Ölbohrungen in der Region protestiert.
Etwa 15 Sicherheitskräfte hielten die Besatzung in der Kombüse mit Maschinenpistolen in Schach, wie Greenpeace am Donnerstag mitteilte. Niemand der 25 Crewmitglieder und Aktivisten, darunter vier Russen, sei verletzt.
Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Greenpeace wirft Russland vor, das ökologisch sensible Gebiet mit den Bohrungen nach Erdöl zu gefährden.
Bewaffnete hätten sich von einem Helikopter des Inlandsgeheimdienstes FSB, der für den Grenzschutz zuständig ist, abgeseilt, hatte ein Besatzungsmitglied zuvor getwittert. «Es ist ziemlich beängstigend. Laute Schläge. Russische Schreie. Sie versuchen noch immer, die Tür einzutreten», lautete ein Eintrag bei dem Kurznachrichtendienst.
Das Schiff befinde sich in internationalen Gewässern, betonte Greenpeace. Die Umweltorganisation zeigte sich «sehr besorgt».
Warnschüsse am Vortag
Aktivisten hatten am Vortag von der unter niederländischer Flagge fahrenden «Arctic Sunrise» aus versucht, die Ölplattform «Priraslomnaja» des Staatskonzerns Gazprom in der Petschorasee zu besetzen.
Dabei waren eine Finnin und ein Schweizer festgenommen worden. Grenzsoldaten gaben zudem elf Warnschüsse ab und forderten die «Arctic Sunrise» zur Umkehr auf.
Botschafter einbestellt
Das Aussenministerium in Moskau bestellte nach dem Vorfall den niederländischen Botschafter ein. Die Umweltschützer hätten «provozierend und lebensgefährdend eine ökologische Katastrophe in Kauf genommen», teilte die Behörde mit.
Greenpeace wies die Vorwürfe zurück. Die Küstenwache halte entgegen internationalen Rechts weiter die beiden Aktivisten fest, ohne ihnen konkrete Vorwürfe zu machen, teilte die Organisation mit.
Vor der Gazprom-Zentrale in Moskau demonstrierte Greenpeace für die Freilassung seiner Mitglieder. Für diesen Freitag riefen die Umweltschützer zu Protesten vor russischen Botschaften in aller Welt auf.
fajd (Quelle: sda)
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