Donnerstag, 5. September 2013 / 14:18:49
Leitzins in der Eurozone auf Rekordtief
Frankfurt - Die Zinsen in der Eurozone bleiben historisch niedrig. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschloss am Donnerstag, den Leitzins für die 17 Staaten der Währungsgemeinschaft weiter auf seinem Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen, wie die EZB in Frankfurt mitteilte.
Anfang Mai hatte die EZB im Kampf gegen die Folgen der Staatsschuldenkrise den Leitzins, an dem sich auch die Zinsen für Kreditnehmer und Sparer orientieren, auf ein Allzeittief gesenkt. Die EZB will mit niedrigen Zinsen der kriselnden Wirtschaft in der Eurozone Schub geben. Experten hatten im Vorfeld mit dieser Entscheidung gerechnet.
EZB-Chef Mario Draghi wollte die Entscheidung noch erläutern. Ein grosses Thema dürfte dabei der sich fortsetzende Anstieg der Marktzinsen sein. Selbst das im Juli abgegebene Niedrigzinsversprechen (Forward Guidance) der Notenbank hat bisher nicht ausgereicht, um diesen Trend zu stoppen. Erwartet werden auch die neuen Projektionen der EZB-Mitarbeiter zu Wachstum und Inflation.
Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank mit Geld versorgen können, um es etwa in Form von Krediten an Konsumenten und die Wirtschaft weiterzureichen. Finanzmarktexperten hatten damit gerechnet, dass die Zentralbank die Zinsschraube nicht weiter lockert.
Auch London belässt Zinsniveau
Kurz vor dem EZB-Entscheid hatte die britische Notenbank bekannt gegeben, dass sie ihren geldpolitischen Kurs beibehalte. Der Leitzins werde erwartungsgemäss bei 0,5 Prozent belassen, teilte die Bank von England am Donnerstag in London nach einer Sitzung ihres geldpolitischen Ausschusses mit.
An den Finanzmärkten war auch diese Entscheidung erwartet worden, nachdem der neue Notenbankchef Mark Carney erst kürzlich seine Zinspolitik an die Entwicklung am Arbeitsmarkt gekoppelt hatte. Die Zinsen sollen demnach mindestens so lange auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent verharren, bis die Arbeitslosenquote auf sieben Prozent gefallen ist. Die Notenbank rechnet damit, dass dies erst Ende 2016 der Fall sein wird.
ga (Quelle: sda)
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