Edward Snowden hat in 15 Ländern Asyl beantragt.
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Wladimir Putin fordert von Snowden, dem «Partner» USA nicht mehr zu schaden.
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Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.
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Montag, 1. Juli 2013 / 17:12:36
Putin bietet Snowden unter Bedingungen Asyl in Russland an
Moskau - Der von den USA gejagte Ex-Geheimdienstler Edward Snowden hat Asyl in Russland beantragt. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin dem flüchtigen US-Informanten Asyl angeboten. Allerdings unter der Bedingung, dass Snowden aufhöre, den USA Schaden zuzufügen.
«Wenn er hierbleiben möchte, gibt es eine Bedingung: Er sollte mit seiner Arbeit aufhören, die dagegen gerichtet ist, unseren amerikanischen Partnern Schaden zuzufügen - so merkwürdig sich das aus meinem Mund auch anhören mag», sagte Putin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Offenkundig setze der US-Amerikaner seine Enthüllungsarbeit fort, sagte er.
Putin betonte erneut, dass Snowden nicht mit den russischen Geheimdiensten zusammenarbeite. «In diesem Zusammenhang ist er ein freier Mensch», sagte der frühere Geheimdienstchef.
Der 30-jährige Snowden hält sich seit Sonntag vergangener Woche im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo auf. Er hat kein russisches Visum und keinen gültigen Pass.
Politiker und Menschenrechtler in Moskau hatten zuletzt immer wieder vorgeschlagen, Snowden könne in Russland Asyl beantragen. «Russland liefert niemals niemanden nirgendwohin aus und plant dies auch nicht», sagte Putin.
Die USA und Russland haben auf hoher Ebene über eine Auslieferung Snowdens verhandelt. «Es gab hochrangige Gespräche mit Russland», bestätigte US-Präsident Barack Obama am Montag bei einem Besuch in Daressalam in Tansania.
Maduro will verhandeln
Auch Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wollte bei einem Besuch in Russland Bewegung in den Fall Snowden bringen. Laut russischen Medien wollte Putin mit seinem Amtskollegen am Rande einer Energiekonferenz darüber sprechen. Maduro hatte politisches Asyl in seinem Land für Snowden nicht ausgeschlossen.
Eine mögliche Flucht des 30-Jährigen nach Ecuador sei dagegen «schon nahezu hinfällig», meinte der russische Politologe Michail Beljat. «Das Land rückt gerade deutlich von Snowden ab», sagte der Südamerika-Experte der Zeitung «Iswestija».
Snowden hatte in Ecuador Asyl beantragt. Zuletzt sagte aber Präsident Rafael Correa, der Andenstaat sehe zuvor Russland am Zug.
Asylanträge in 15 Ländern
Gemäss einem Bericht der Zeitung «Los Angeles Times» beantragte Snowden in 15 Ländern Asyl. Der frühere Vertragsarbeiter des US-Geheimdienstes NSA soll die Anträge russischen Diplomaten im Transitbereich des Moskauer Flughafens überreicht haben, berichtete die Zeitung am Montag unter Berufung auf einen russischen Regierungsmitarbeiter.
«Er hat aus Verzweiflung gehandelt, nachdem Ecuador nicht anerkannt hat, dass Snowden politisch verfolgt wird», so der Beamte. Unklar blieb zunächst, um welche Länder es sich bei den Asylanträgen handelte.
fest (Quelle: sda)
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