Freitag, 17. Mai 2013 / 17:47:19
Portugal billigt eingeschränktes Adoptionsrecht für Homo-Partner
Lissabon - Erfolg für Schwule und Lesben im katholischen Portugal: Das Parlament in Lissabon billigte am Freitag die Einführung eines eingeschränkten Adoptionsrechts für homosexuelle Paare.
Der von der oppositionellen Sozialistischen Partei (PS) eingebrachte Gesetzentwurf sei mit einer knappen Mehrheit von 99:94 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen worden, teilte Parlaments-Präsidentin Assunção Esteves mit. Entscheidend war, dass 16 der 108 Abgeordneten der liberal-konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD) von Regierungschef Pedro Passos Coelho auch dafür stimmten.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe oder Partnerschaft leben und mindestens 25 Jahre alt sind, künftig ein leibliches oder Adoptiv-Kind des Partners adoptieren dürfen.
Der Präsident der portugiesischen Organisation der Lesben, Gays, Bi- und Transsexuellen (ILGA), Paulo Corte-Real, feierte das Ergebnis der Abstimmung als «Sieg der Menschenrechte, der Kinder und der Familien».
Im streng katholischen und für europäische Verhältnisse immer noch sehr konservativen Portugal war Homosexualität noch bis 1982 strafbar. Trotz heftiger Proteste der Kirche hatten die Abgeordneten der «Assembleia da República» im Jahr 2010 bereits die Einführung der Homo-Ehe gebilligt.
tafi (Quelle: sda)
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