Morde an Journalisten stehen leider an der Tagesordnung. (Archivbild)
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Freitag, 3. Mai 2013 / 10:17:00
Ungelöste Journalistenmorde bereiten NGOs Sorgen
New York/Wien - Morde an Journalisten stehen in demokratiefeindlichen oder krisengeschüttelten Ländern beinahe an der Tagesordnung - dass diese dann jedoch ungeklärt bleiben, leider auch. Unrühmlicher Spitzenreiter ist in dieser Kategorie der Irak, gefolgt von Somalia.
«Die mangelnde Strafverfolgung und die unzureichenden Ermittlungen stellen in manchen Ländern ein grosses Problem dar», sagt Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich (ROG). «Wir treten mit unserer Arbeit dafür ein, dass diese Fälle ausnahmslos aufgeklärt und gerichtlich verfolgt werden.»
Schatten über Wirtschaftsmacht Brasilien
Das heute, Donnerstag, veröffentlichte Ranking des Commitee to Protect Journalists listet die zwölf Staaten mit der - gemessen an der Einwohnerzahl - höchsten Rate an ungelösten Journalistenmorden auf, die zwischen 2003 und 2012 stattgefunden haben. Der Irak hat in diesem Zeitraum je einer Million Einwohner 2,8 ungeklärte Morde an Journalisten zu verzeichnen, Somalia kommt auf 2,39. An dritte Stelle rangieren die Philippinen mit einer Quote von 0,58. Sri Lanka folgt auf Platz vier mit 0,43.
Interessantes Detail: Neben den für die gefährlichen Arbeitsbedingungen für Journalisten bekannten Ländern Afghanistan, Pakistan, Russland oder Mexiko, findet sich auch das aufstrebende Brasilien in dem traurigen Ranking wieder, Kolumbien ebenfalls.
Nigeria «schafft» Sprung ins Ranking
Besonderes Augenmerk legen Beobachter auch auf Nigeria. Das für seine grossen Ölvorkommen bei Investoren bekannte Land versinkt zunehmend in religiös und politisch motivierten Konflikten. Auch Journalisten kommen dabei zum Handkuss. Der mit Abstand bevölkerungsreichste Staat Afrikas hat erstmals den bedauernswerten Sprung in das Ranking «geschafft».
«Je autoritärer ein Land ist, desto schlechter ist es um die Pressefreiheit bestellt. Auf die vorhandenen Missstände aufmerksam zu machen, gleicht einer Sisyphusarbeit», so Möhring gegenüber pressetext. Doch es sei wichtig, nicht aufzuhören, ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Am schwierigsten sei die Situation für Journalisten in Asien und Afrika, betont die Präsidentin von ROG Österreich.
Ungarn und Türkei «sehr bedenklich»
Möhring will aber auch die Situation in Europa nicht ausser Acht lassen. So bezeichnet sie die aktuellen Entwicklungen im EU-Land Ungarn als «sehr bedenklich». Durch das neue Mediengesetz würden kritische Medien immer mehr mundtot gemacht, während Journalisten in der Türkei mehr oder weniger einer Willkür ausgesetzt seien. Morgen, Freitag, findet zum 19. Mal der Internationale Tag der Pressefreiheit statt. Mehr als 85 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu freier Presse.
tafi (Quelle: pte)
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