Mediale Diffamierung verhindern - Name erst bei Anklage publik machen.
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Dienstag, 23. April 2013 / 09:01:00
UK: Politiker will Verdächtigte vor Medien schützen
London - In Grossbritannien ist eine öffentliche Debatte rund um sogenannte «geheime Verhaftungen» entbrannt. Robert Buckland, ein einflussreicher Abgeordneter und Mitglied des Ausschusses für Menschenrechte, fordert nun deutlich strengere Regelungen, die eine Namensnennung von verhafteten Verdächtigten durch Journalisten unterbinden soll.
Stein des Anstosses war die namentliche Nennung von Rolf Harris, der im Zuge der Ermittlungen rund um den Missbrauchsskandal des einstigen BBC-Moderators Jimmy Savile festgenommen und mittlerweile auf Kaution freigelassen wurde. Der bekannte australische Musiker ist unter anderem beim diamantenen Thronjubiläum der Queen aufgetreten.
Buckland geht die damit verbundene Rufschädigung von Verdächtigten durch die Medien zu weit. «Wenn man daran denkt, dass jemand falsch beschuldigt wird, das ist dann für den Rest seines Lebens auf Google und wird niemals davon wegkommen», gibt der Abgeordnete zu bedenken. Er plädiert für strenge Auflagen
Strafrechtliche Sanktionen umstritten
Frances Cook, Vorsitzender der Howard League for Panel Reform, schlägt in die selbe Kerbe. Es solle einen angemesseneren Entscheidungsprozess geben, wenn es einen Grund gebe für das Bekanntmachen der Identität. «Jeder ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wird. Mir widerstrebt es aber, es mit einer strafrechtlichen Sanktion zu bestrafen und mehr Leute im Gefängnis zu sehen - sei es nun ein Journalist oder jemand anders», erklärt Cook.
Eine andere Meinung vertritt hier die Organisation Index on Censorhip. Anonymität für verhaftete Personen würde das Prinzip einer offenen Justiz, die wir hier in Grossbritannien haben, umdrehen und dazu führen, das niemand darüber erfährt«, sagt deren Chefin Kirsty Hughes. Anonymität sei unter gewissen Umständen angebracht, aber mehr Geheimhaltung solle nicht die Norm sein.
tafi (Quelle: pte)
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