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Fiebertraum oder heimliche Satire? Michael Steiners Abstimmungsfilm «Grounding 2026»

 
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Montag, 25. Februar 2013 / 11:47:26

Kein Oscar für Steiner

Der Versuch des Wirtschaftsdachverbandes «Economiesuisse» die Abzocker-Initiative zu bodigen dürfte schief gegangen sein. Doch am wenigsten Schuld an der Niederlage dürfte der Entschluss haben, den Kurzfilm «Grounding 2026» von «Mein Name ist Eugen»-Regisseur Michael Steiner nicht dem Publikum zu präsentieren.

Vermutlich haben Vertreter des Verbandes den Film angeschaut und realisiert, dass die Ausstrahlung dieses apokalyptischen Fiebertraumes ihrer Kampagne noch weniger zuträglich sein würde, als drei Vasellas, die an goldenen Fallschirmen baumelnd aus einem diamantbesetzten Zeppelin über einer Steueroase abspringen würden.

Dies realisiert man, wenn man das Drehbuch/Storyboard anschaut, das der WOZ irgendwie in die Hände gefallen ist. Flüchtlingsströme und Pedalo-Schlepperbanden am Rhein sorgen für Endzeitstimmung. Eigentlich fehlen nur ein paar Terminatoren, die auf die flüchtenden Schweizer schiessen. Ja, Michael Steiners Vision einer desolaten Schweiz im Jahr 2026 (samt zerlegter Kapellbrücke, UNO-befreitem Bern und abgeriegeltem, rechtlosem Zürich) ist jenseits von Gut und Böse.

Wer sich das ganze Szenario zu Gemüte führt, fragt sich unwillkürlich, ob Steiner nicht heimlich eine krasse Parodie mit dem Geld von Economiesuisse drehte, oder hier der vielfach kolportierte Drogenkonsum aus dem Ruder gelaufen ist. Natürlich behauptet Steiner selbst, er habe einfach einen polarisierenden Film drehen wollen und «...ein worst-case-scenario mit ironischem Unterton».

Doch egal wie er das ganze dreht, schaut man sich das Drehbuch an, kommt man nicht umhin zu denken, dass hier jemand die Gegner der Initiative als durchgeknallte Hysteriker darstellt, die das schlimmste versprechen, egal wie absurd. Wäre der Film ausgestrahlt worden, nicht wenige potentielle Nein-Stimmer hätten sich vermutlich dem Ja-Lager zugewandt, ganz einfach, weil sie sich in ihrer Intelligenz beleidigt gefühlt hätten.

Doch der Film (ob unter Verschluss oder nicht) ist eigentlich symptomatisch für das ganze Handling der Abzocker-Problematik durch die Minder-Gegner. Das Problem war an sich schon längst bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass während einer Wirtschaftskrise das Volk sehr heikel auf Exzesse jener reagiert, die glauben, sie hätten Anrecht auf Privilegien, während der Rest mal schön sparen solle.

Statt das Thema aktiv anzugehen, die Reihen zu schliessen, die Probleme anzusprechen und gangbare Lösungen dafür zu präsentieren, wedelten die Wirtschaftskreise ab, blockierten, verzögerten und gaben der Abzocker-Initiative so erst jenen Schub, den sie brauchte, um wirklich eine Chance zu haben.

Und dann der Abstimmungskampf selbst: Desaströs. Heimlich bezahlte Studenten, die mit falschen Namen in Foren und sozialen Netzwerken Stimmung machen sollten und dann Manager, die offenbar noch kurz vor Torschluss ihre Abgangsentschädigung garnieren wollten.

Auf Englisch würde man dies alles als «Trainwreck» bezeichnen. Vermutlich realisierte irgendjemand von Economiesuisse im letzten Moment, dass Steiners «Grounding 2026» das Zugunglück mit einem Flugzeugabsturz mitten rein ergänzt hätte.

Und so schleppt sich denn die letzte Woche vor der Abstimmung noch hin, mit so gut wie gemachten Meinungen, einer Economiesuisse, die scheinbar erst jetzt darauf gekommen ist, wie weit weg sie vom Volk argumentiert und einem Regisseur, der vermutlich noch laange auf einen Oscar warten muss (denn jenen für beste Kurz-Politsatire gibt es noch nicht).

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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  • Das Drehbuch zum Filmchen
    Das PDF-File des Steiner Drehbuchs «Grounding 2026», wie von der WOZ veröffentlicht
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