Mittwoch, 12. Dezember 2012 / 15:21:00
Kein Treffen zwischen Mursi und Opposition
Kairo - Die ägyptische Armee hat ein für Mittwoch geplantes Treffen mit Präsident Mohammed Mursi sowie Vertretern aller Konfliktparteien abgesagt. Der geplante Dialog über Wege zur Überwindung der Krise werde «auf ein unbestimmtes Datum verschoben».
Grund sei die geringe Resonanz auf die Einladung, sagte ein Sprecher des Militärs. Noch kurz zuvor hatte das bedeutende linksliberale Oppositionsbündnis Nationale Heilsfront angekündigt, an dem Treffen teilnehmen zu wollen.
Am Dienstag hatte der ägyptische Verteidigungsminister und Armeechef Abdel Fattah al-Sissi die verschiedenen Strömungen der Gesellschaft zum Dialog eingeladen. In Ägypten gibt es seit Tagen teils gewalttätige Proteste sowohl von Gegnern als auch von Anhängern Mursis.
Die Kritik dreht sich vor allem um den umstrittenen Verfassungsentwurf, über den am Samstag in einem Referendum abgestimmt werden soll. Die Opposition sieht in dem Entwurf eine zu dominante Handschrift der Islamisten und fürchtet, die Verfassung werde die Islamisierung der staatlichen Institutionen weiter vorantreiben.
Heilsfront ruft zu Teilnahme auf
Das Oppositionsbündnis Nationale Heilsfront rief die Ägypter dazu auf, am Samstag an der Abstimmung teilzunehmen und mit Nein zu stimmen. Eine entsprechende Erklärung verlas ein Sprecher bei einer Pressekonferenz in Kairo.
Das Bündnis, dem auch Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei angehört, hatte in den vergangenen Tagen heftig darüber diskutiert, ob es besser sei, mit «Nein» zu stimmen oder den Urnengang zu boykottieren. Die Heilsfront ist ein Bündnis liberaler und linker Parteien und die grösste ägyptische Oppositionskraft.
alb (Quelle: sda)
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