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Reto Knutti ist Professor für Klimaphysik an der ETH Zürich. Er ist Mitautor des soeben erschienenen OcCC-Berichts «Klimaziele und Emissionsreduktion ? Eine Analyse und politische Vision für die Schweiz». Persönliches Zitat und Biografie

 
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Dienstag, 27. November 2012 / 09:30:00

Immer noch nicht auf dem Weg zum 2-Grad-Ziel

Der neue OcCC-Bericht fordert rasche und effizientere Massnahmen in der Schweiz, um das vereinbarte 2°C-Klimaziel zu erreichen. Man kann diesen Massnahmen zustimmen oder nicht. Aber die Grundlagen des Klimawandels und die zu erwartenden Auswirkungen kümmern sich nicht um politischen Gesinnungen. Aller Skepsis und aller Unsicherheiten zum Trotz erhärtet sich ein immer robusteres Bild seitens der Wissenschaft.

Die beobachtete Erwärmung ist eindeutig und mit mindestens 90% Wahrscheinlichkeit zum grössten Teil menschgemacht. Der Anstieg der Treibhausgase ist ohne Zweifel auf menschgemachte Emissionen zurückzuführen. Ohne rasche Massnahmen zur Emissionsreduktion werden sich gemäss allen Modellen die beobachteten Trends fortsetzen oder sogar beschleunigen, je nach wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Komplexe und irreversible Auswirkungen

Menschgemachte CO₂-Emissionen dominieren die Erwärmung

Die Auswirkungen des Klimawandels sind vielfältig, je nach Region und Sektor. Vor allem langfristig und bei grosser Erwärmung sind sie überwiegend negativ. Die Schweiz wird betroffen sein, aber die Auswirkungen in den Entwicklungsländern werden besonders ausgeprägt sein. Ein unabhängig von OcCC publizierter Bericht der Weltbank hat dies vor einigen Tagen bestätigt. In einer globalisierten Welt darf uns nicht egal sein, was ausserhalb der Schweiz geschieht. Viele Auswirkung sind zudem nicht rückgängig zu machen: Sind wir einmal bei einer Erwärmung von drei Grad angelangt, dann werden wir über mindestens tausend Jahre dort bleiben, selbst wenn wir die CO₂-Emissionen sofort auf Null herunterfahren.

Auf dem Weg zu vier Grad

Die heutigen Emissionen bewegen sich am oberen Rand der Szenarien, trotz Kyoto. Die von den Ländern vorgeschlagenen Zugeständnisse führen bei weitem nicht zum international vereinbarten Ziel von zwei Grad. Im Gegenteil, im Moment bewegen wir uns auf einem Pfad Richtung drei bis fünf Grad Erwärmung; und die sogenannte Ziellücke zwischen den für 2020 vorausgesagten CO₂-Emissionen und denjenigen für den 2°C-Pfad ist sogar grösser geworden. Dies der Schluss des neusten UNEP-Berichts «Emissions Gap Report 2012». Egal ob das Ziel 1.5 Grad, zwei Grad oder drei Grad Celsius ist: Die gesamte Menge CO₂ ist beschränkt, und sie muss «fair» unter den Ländern und über die Zeit aufgeteilt werden. Und je höher die Sicherheit sein soll, das Ziel nicht zu verfehlen, desto kleiner darf die erlaubte Menge CO₂ sein.

Je früher man CO₂ reduziert, desto mehr Handlungsspielraum hat man später. Welches Land wie viel vom CO₂-Budget bekommt, ist Gegenstand der Klimaverhandlungen. Aber egal wie man «fair» interpretiert, müssen die Industriestaaten (und damit die Schweiz) für das 2°C-Ziel ihre Emissionen bis 2050 um mindestens 80% senken. Ein Ziel von 2.5 Grad oder drei Grad ändert daran nichts - es gibt uns einfach etwas mehr Zeit.

Ein alter Hut?

Vor drei Jahren habe ich hier geschrieben: «Die Ziele, die für Kopenhagen auf dem Tisch liegen, sind tatsächlich ungenügend, um ein 2°C-Ziel zu erreichen.»

Vor zwei Jahren: «Die von den Ländern bis jetzt vorgeschlagenen Emissionsreduktionen reichen bei weitem nicht aus, um das Ziel von 2°C Erwärmung zu erreichen.»

Vor einem Jahr: «Die bis anhin von den Staaten weltweit vorgeschlagenen Emissionsreduktionen bis 2020 decken im besten Fall die Hälfte der nötigen Reduktionen ab, im schlechtesten Fall nur etwa 10%.»

Sie finden, dass Ihnen die naturwissenschaftlichen Grundlagen zur Klimaänderung im neuen OcCC-Bericht bekannt vorkommen? Finde ich auch. Es wäre interessant mal zu einem anderen Schluss zu kommen - aber im Moment scheint dies wenig wahrscheinlich.

Prof. Reto Knutti (Quelle: ETH-Zukunftsblog)

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  • OcCC-Bericht
    OcCC-Bericht: «Klimaziele und Emissionsreduktion ? Eine Analyse und politische Vision für die Schweiz»
  • Blogbeitrag Kathy Riklin
    Blogbeitrag von Kathy Riklin zu den politischen Empfehlungen des OcCC-Berichts: «Vision Null CO₂» - Politik muss über Wahlperioden hinaus denken!
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