Freitag, 23. November 2012 / 14:29:00
Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern Mursis
Kairo - Anhänger und Gegner des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben sich nach den Freitagsgebeten in drei Städten heftige Auseinandersetzungen geliefert. In Alexandria bewarfen sich tausende Vertreter beider Seiten vor einer Moschee mit Steinen.
Gegner des Präsidenten warfen ausserdem Feuerwerkskörper auf Anhänger der Muslimbruderschaft, der auch Mursi angehört. Diese schützten sich mit Gebetsteppichen vor den Wurfgeschossen. Die Mursi-Gegner stürmten ein Büro der Muslimbruderschaft vor der Moschee. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt.
Zu ähnlichen Auseinandersetzungen kam es in den Städten Assiut und Gizeh. Büros der Muslimbruderschaft wurden in Brand gesteckt.
Auch in der Hauptstadt Kairo riefen Oppositionelle zu Protesten gegen Mursi auf. Die Regierungsgegner werfen Mursi die "Hinrichtung der Unabhängigkeit der Justiz" vor.
Umstrittener Verfassungszusatz
Mursi hatte in einem Verfassungszusatz am Donnerstag verfügt, dass von ihm "zum Schutz der Revolution getroffene Entscheidungen" rechtlich nicht mehr angefochten werden können. Auch die Verfassungsversammlung könne von keinem Gericht mehr aufgelöst werden.
Die von den Islamisten dominierte Versammlung, die die neue Verfassung ausarbeiten soll, steht in der Kritik der Opposition und der koptischen Christen. Gegen sie ist derzeit eine Klage beim Verfassungsgericht anhängig. In einem zweiten Anlauf entliess der Präsident zudem Generalstaatsanwalt Abdel Meguid Mahmud.
bert (Quelle: sda)
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