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Joeri Rogelj ist Doktorand in Klimaphysik an der ETH Zürich und Hauptautor des UNEP-Berichts «Emissions Gap Report 2012».

 
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Dienstag, 20. November 2012 / 09:38:00

Ist das 2-Grad-Klimaziel am Ende?

Ende Monat, dieses Mal in Doha (Katar), versammeln sich wieder um die 200 Länder zum UN-Klimagipfel, der jährlichen Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UNFCCC). Erneut werden die Länder versuchen, eine globale, rechtlich verbindliche und faire Lösung zu finden, um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu beschränken. Doch wie steht es um das 2°C-Ziel. Ist es überhaupt noch erreichbar?

In letzter Zeit stand das 2°C-Ziel vermehrt unter Beschuss. Der ehemalige Generalsekretär der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) zum Beispiel äusserte sich dieses Jahr, dass das 2°C-Ziel nicht mehr erreichbar sei. Andere Personen wie Todd Stern, der US-Sondergesandte für Klimawandel, erklärten, dass das 2°C-Ziel der falsche Ansatz sei. Denn Politik sei die «Kunst des Möglichen». Vielmehr müssten flexiblere Wege gesucht werden zur Lösung des Klimaproblems. Um die 40 Prozent der Länder der Klimakonferenz wiederum möchten eigentlich eine Verschärfung des Zieles auf 1.5°C. Es sind dies die Länder, für die die Folgen bereits bei einer Erwärmung von 2°C schwer tragbar wären.

Ob das Verfolgen des 2°C-Ziels ein politisch gangbarer Weg ist oder nicht, ist eine politische Angelegenheit, die ich hier nicht weiter besprechen möchte. Beleuchten möchte ich die Frage, ob das 2°C-Ziel aus wissenschaftlicher Sicht noch erreichbar ist.

Die Lücke wird grösser

In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich bereits die Lücke zwischen den Emissions- und Klimazielen besprochen, sowie die Möglichkeit, diese Lücke zu schliessen. Um die Lücke zu schliessen, müsste die Politik natürlich dem Klimaschutz eine hohe Priorität verleihen - und das ist derzeit deutlich nicht der Fall1. Die Lücke zwischen Emissions- und Klimazielen besteht also. Soll deswegen das 2°C-Ziel aufgegeben werden? Auf keinen Fall.

Das 2°C-Ziel ist noch erreichbar

Neue wissenschaftliche Studien2,3 zeigen, dass das 2°C-Ziel erreichbar ist, auch wenn die Länder ihre Emissionen bis 2020 nicht weiter als versprochen senken - jedoch nur mit höheren Kosten und höheren technologischen Risiken.

Wieso betonen die Wissenschaftler denn trotzdem immer wieder, dass die fürs 2020 vorausgesagten Emissionen nicht auf dem 2°C-Pfad liegen? Weil es laut den neuen Studien eben doch eine Rolle spielt, was wir bis 2020 erreichen. Denn werden bis 2020 keine Anstrengungen unternommen und bleibt eine grosse, sofort wirksame Richtungsänderung in 2020 aus, steuern wir auf eine Erwärmung von drei bis fünf Grad zu1.

Die Wissenschaft zeigt, dass es nach wie vor möglich ist das 2°C-Ziel zu erreichen - zusätzliche Anstrengungen braucht es aber so oder so, jetzt oder ab 2020.

Ob das 2°C Ziel noch erreichbar ist, ist zwar eine wissenschaftliche Fragestellung, hängt aber am Ende von den politischen Entscheidungen ab. Einmal mehr ist es also eine politische Frage, wie lange man warten möchte(und damit die Risiken zum Scheitern erhöht), um die Wende auch in der Realität zu schaffen. Die Entscheidung, wie dringend Klimaschutz ist, liegt bei den Politikern und damit auch bei uns. Wir können uns entscheiden zwischen kurzfristig hohen Kosten aufgrund von sofortigen Emissionsreduktionen und langfristig höheren Risiken und noch höheren Kosten.

Literaturhinweise

1 UNEP Emissions Gap Report 2012, Veröffentlichung am 21. November 2012.

2 OECD (2012) OECD Environmental Outlook to 2050. ISBN 978-92-64-12216-1, 353.

3 van Vliet et al. (2012) Copenhagen Accord Pledges imply higher costs for staying below 2°C warming. Climatic Change, 113, 551-561, 10.1007/s10584-012-0458-9.

Doktorand Joeri Rogelj (Quelle: ETH-Zukunftsblog)

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  • Links zum Artikel:
  • «The Emissions Gap Report 2012».
    UNEP 2012. The Emissions Gap Report 2012. United Nations Environment Programme (UNEP), Nairobi.
  • UN-Klimagipfel 2012
    Der UN-Klimagipfel, die jährlichen Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UNFCCC), findet dieses Jahr in Doha (Katar) statt.
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