Dienstag, 20. November 2012 / 09:08:07
Nackte Avatare zeigen Haut gegen Pelzmode
Unter dem Motto «Zeig Haut. Gegen Pelz.» startet die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» eine grosse Onlinekampagne gegen sieben grosse Modeunternehmen, die noch Echtpelz verkaufen. Jeder Tierfreund kann online seinen nackten Stellvertreter (Nacketar) kreieren und auf die Strasse schicken.
Unter www.parade-gegen-pelz.org gehen die Teilnehmer der «Vier Pfoten» Parade für einen Pelz-Verzicht der Moderiesen auf die Strasse. Auf einer virtuellen Fussgängerzone marschieren die Nacketare hüllenlos vor den Geschäften von Armani, Burberry, Closed, Kookai, Max Mara, Napapijri und Prada.
Jeder Demonstrant kann sich auf der Webseite über die Hintergründe der Kampagne informieren und per E-Mail einen Appell an die sieben Firmen richten. Die Nacketare lassen sich spielerisch gestalten und mit originellen Extras ausstatten. «Der Phantasie sind bei der Pelzfrei-Parade kaum Grenzen gesetzt. Der Protest soll Spass machen, aber die Message bleibt klar: Echter Pelz hat in der Mode nichts zu suchen», erklärt Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin der Tierschutzorganisation.
Pelz wieder sehr präsent im Handel
In den letzten Jahren ist Pelz wieder sehr präsent im Handel. Echtfell zeigt sich besonders als Besatz an Kapuzen, Krägen oder Kopfbedeckungen. «Auch ein kleiner Mützenbommel aus echtem Pelz verursacht enormes Tierleid. Gemeinsam rufen wir die Unternehmen auf, endlich Pelz aus ihrem Angebot zu streichen», so Dr. Martina Stephany. Schon jetzt verzichten grosse Namen der Modewelt wie H&M, Esprit oder American Apparel auf den Pelzverkauf, mit der neuen Kampagne sollen neue hinzukommen.
Weltweit sterben jedes Jahr circa 100 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde in der tierquälerischen Pelztierzucht. Für die Modebranche fristen die bewegungsfreudigen Tiere in winzigen Drahtgitterkäfigen ein kurzes Leben und werden qualvoll getötet. Andere Arten werden durch tierquälerische Fallen in der freien Wildbahn gefangen. In den Geschäften erfährt der Kunde nur selten etwas über Herkunft und Haltungsbedingungen der Pelztiere.
«Vier Pfoten» setzt sich für ein gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung und ein europaweites Handels- und Importverbot für Felle und Pelzprodukte ein. In Österreich und Grossbritannien sind Pelzfarmen bereits verboten. Der Verkauf von Pelzprodukten geht aber auch in diesen Ländern weiter. Nur wenn sich die Modebranche und der Verbraucher klar gegen Pelz entscheiden, kann das sinnlose Tierleid gestoppt werden.
li (Quelle: Vier Pfoten)
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