Freitag, 16. November 2012 / 15:41:55
Das sagen die Medien zum Rücktritt von Frei
Die Schweizer Medien sind sich durchgehend einig, dass Alex Frei den richtigen Zeitpunkt für den Rücktritt (im kommenden Sommer) gewählt hat.
«Er hat diesen Entscheid für sich gefällt und sich damit einen Gefallen getan, weil er sich ein Karriereende in Ehren schenkt», schreibt der «Tages-Anzeiger». Es sei zweifelhaft, ob die Basler Clubführung bereit gewesen wäre, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Frei zu verlängern. Im «Blick» steht: «Für einen, der an sich selber hohe Ansprüche stellt, ist es der richtige Zeitpunkt.»
Auch über Karriere und Persönlichkeit gibt es keine zwei Meinungen. Frei wird attestiert, dank grossem Ehrgeiz das Optimum aus seinen Möglichkeiten herausgeholt zu haben, und ein Spieler mit Ecken und Kanten zu sein, der polarisiert hat. «Ob man den erfolgreichen Stürmer nun geliebt oder gehasst hat - er wird uns fehlen. Und er wird in einer Zeit, in der sich Trainer und Fans über fehlende Persönlichkeiten beklagen, eine grosse Lücke hinterlassen», ist in der «Neuen Luzener Zeitung» zu lesen.
Klug investiertes Geld
Für die «Neue Zürcher Zeitung» war der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte des FCB «klug investiertes Geld, weil Frei nichts schuldig geblieben ist. Er hat alles in anderer Währung zurückbezahlt: mit Toren, Emotionen, sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg sowie der Einsicht, den Klub als bald 34-Jähriger nicht mit wochenlangen Rücktrittsgedanken zu belasten».
Für den «Tages-Anzeiger» war Frei «nie besonders schnell, nie besonders dribbelstark. Aber er hatte den unbändigen Willen, sich Stufe für Stufe durchzusetzen. Er hat sich hochgespielt bis zum international anerkannten Angreifer». Der «Blick» findet, dass nur grosse Persönlichkeiten aus beschränktem Talent das Optimum herausholen können. Zudem sei er mit seiner polarisierenden Art auch immer Projektionsfläche. Für Begeisterungsstürme. Aber auch für Hasstiraden. Die «Basler Zeitung» titelte «umjubelt und umstritten. Mit Alex Frei verliert der Schweizer Fussball den schillerndsten Stürmer der letzten Jahre.»
Lob aus Deutschland
Lob bekommt Frei auch aus Deutschland. Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, äusserte sich in der «Aargauer Zeitung» folgendermassen: «Für mich war Alex Frei immer der klassische Mittelstürmer. Er war Garant dafür, dass wir heute so gut dastehen. Menschlich ist meine Wertschätzung für Alex Frei enorm gross. Er war zwar nicht immer pflegeleicht und hat seine Meinung frei heraus gesagt und vertreten, aber gerade das machte ihn aus.» Watzke wird am 28. November bei der Vorstellung von Freis Buch «König des Strafraums» die Laudatio halten.
asp (Quelle: Si)
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