Donnerstag, 27. September 2012 / 15:04:00
NASA plant Raumhafen auf der dunklen Seite des Monds
Washington/München - Die US-Weltraumbehörde NASA plant eine Mondstation in der Umlaufbahn des Mondes, die als Zwischenstation für bemannte Marsmissionen dienen soll.
Der Bau der Startrampe ist laut offiziellen Angaben schon im Gange, ob die Mondstation tatsächlich gebaut wird, hängt von der Entscheidung der US-Kongressabgeordneten ab.
Startrampe wird bereits gebaut
«In dieser grossen Entfernung ist die Anziehungskraft der Erde viel geringer. Dadurch kann man die Station mit wenig Aufwand in der Umlaufbahn halten. Zukünftige Marsmissionen könnten dann von dort aus starten und wir bräuchten nicht mehr so viel Treibstoff für den Abschuss», erklärt Helmut Feuchtgruber vom Max-Planck-Institut für Astrophysik gegenüber pressetext, der zurzeit am Herschel-Weltraumteleskop arbeitet.
Die bemannte Station soll rund 450'0000 Kilometer von der Erde entfernt in der Mondumlaufbahn platziert werden. Dabei kommen die Gravitationskräfte der Erde und seines Trabanten zum Einsatz - der sogenannte «Lagrange-Punkt EML-2» soll die Station in der Umlaufbahn halten. Zurzeit wird die Abschussrampe entwickelt, die laut Berichten drei Mrd. Dollar pro Jahr verschlingt und bis 2017 fertiggestellt werden soll. Zwei Jahre danach soll der Bau der Mondstation beginnen. Laut US-Medien hat die NASA im vergangenen Monat mit Vertretern des Weissen Hauses gesprochen und über die Finanzierung des Projekts verhandelt.
ISS-Teile für Mondstation
«Für Satelliten ist der Lagrange-Punkt ein sehr vorteilhafter Orbit. Er ist zwar nicht zu 100 Prozent stabil, mit kleinen Korrekturen lässt sich aber ein Satellit ohne grosse Probleme ortsfest machen», so der Astrophysiker Feuchtgruber. Experten gehen davon aus, dass für die Konstruktion übergebliebene Teile, die bei dem Bau der Internationalen Raumstation ISS übriggeblieben sind, verwendet würden.
Die NASA sagt, dass die Mondstation eine Möglichkeit wäre, sich für Reisen zum Mars und anderen Planeten vorzubereiten. Die Erkenntnisse, die man aus dem Projekt erlangen würde, könnten der Weltraumbehörde zufolge die Erkundung der Tiefen des Weltalls ermöglichen. NASA-Sprecher David Weaver sagt: «Es gibt viele Möglichkeiten und viele Wege zum Ziel, die momentan diskutiert werden. Als Zwischenstation für die Marsmission sind auch Asteroiden im Gespräch. Wir werden noch viele Alternativen abklären müssen, um die Risiken zu minimieren und auf dem einfachsten Weg zum Mars zu gelangen.»
bert (Quelle: pte)
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