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Glaubt scheinbar, Gebärmütter seien intelligenter als er: Todd Akin, Senatskandidat der Republikaner

 
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Mittwoch, 22. August 2012 / 11:39:26

«Legitim vergewaltigt»

Der Republikanische Senatskandidat Todd Akin hat eine völlig faszinierende neue Theorie zum Thema Schwangerschaft durch Vergewaltigung. Demnach könne eine Frau, die Opfer einer «legitimate», also einer echten Vergewaltigung sei, praktisch nicht schwanger werden. Das erschütternde daran: Akin ist mit dieser Ansicht kein Extremist sondern der perfekte Republikaner des Jahres 2012.

An der Convention der Republikaner, welche am kommenden Montag in Tampa, Florida beginnen wird, soll nicht nur mit Romney offiziell als Kandidat gekürt werden. Gleichzeitig wird die Parteiplattform präsentiert, mit der die Republikaner zu Präsidentschaftswahl im November antreten werden. Und diese umfasst Punkte, welche Akins scheinbare Entgleisung plötzlich als republikanischen Mainstream erscheinen lassen.

So gibt es zum Beispiel das Bestreben, jede Art der Abtreibung zu verbieten: Vergewaltigung? Abtreibung verboten. Inzest? Abtreibung verboten. Mutter stirbt bei der Geburt? Abtreibung verboten. Mutter und Kind sterben bei Geburt? Ditto. Doch wundert das bei einer Partei, in der Frauen von manchen Repräsentanten auf die selbe Stufe mit Kühen und Schafen gestellt werden?

Natürlich gab es diese Position schon in früheren Parteiprogrammen. Aber seit Jahrzehnten ist es wohl das erste mal, dass viele Kandidaten und Volksvertreter und nicht nur das Parteivolk mit diesen Ansichten lautstark auftreten.

Ergänzt wird dies alles durch die Bestreben, die Ehe von Homosexuellen verfassungsmässig zu verbieten, gegen illegale Einwanderer noch härter vor zu gehen, die Wahlregeln so zu verschärfen, dass ärmere Bürger möglichst vom Urnengang ausgeschlossen werden und den Schutz des geborenen Lebens durch möglichst lasche Waffengesetze zu untergraben. Es ist ein Programm, das selbst unter Eisenhower noch konservativ ausgesehen hätte und sich gegen Minderheiten, Arme und Schwache wendet.

Wenn Akin also von intelligenten Gebärmüttern schwafelt, die wüssten, ob eine Frau «wirklich» vergewaltigt wird, oder nicht und so geschwängerten Vergewaltigungsopfern unterstellt, es eigentlich gewollt zu haben, dass ihr Leben von einem Gewalttäter zerstört wird, dann ist dies offensichtliches, wenn auch nicht ausgesprochenes Parteiprogramm der Republikaner. Würde dieser Gedanke weiter gesponnen, müssten ja sämtliche Vergewaltiger, deren Opfer schwanger wurden, freigesprochen oder aus den Gefängnissen entlassen werden, denn ihre Taten waren demnach ja kein «legitimate rape».

Die Angst vor Veränderung der Welt durch soziale, demographische und wissenschaftliche Erkenntnisse ist es, was die «GOP», jene Partei, die einst die Sklaverei abgeschafft hat, heute dominiert. Prüderie, Gottesfurcht, Rassismus, Misogynie und Xenophobie definieren Programm und Personal immer stärker, während die Welt langsam an dieser Rentnerpartei, deren Mitglieder sich zum Teil selbst entrechten, vorbei zieht.

Dass die Fratze dieser Partei dabei immer mehr jener des iranischen Regimes - des erklärten Todfeindes (nach Obama) - gleicht, ist dabei mehr als nur ein wenig ironisch: Auch dort sind Prüderie, Gottesfurcht, Frauen- und Fremdenhass ganz oben auf der Hitliste. Es wäre interessant, was die Republikaner zum Bestreben jenes Regimes zu sagen hätte, das legale Heiratsalter von Mädchen auf 9 Jahre (ja, sie haben richtig gelesen) herunter zu setzen. Vermutlich gar nichts - solange vorher einfach korrekt - vor Gott - geheiratet wird. Denn dann kann es unmöglich Vergewaltigung sein... ob schwanger oder nicht.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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