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Der Mensch hinter dem Test wird verdrängt: Down Syndrom.

 
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Mittwoch, 22. August 2012 / 10:25:07

DNA-Datenbanken und Schwangerschaftstests - Goldman Sachs verdient mit

Am Wochenende machten die kantonalen Polizeidirektionen Schlagzeilen, weil sie für DNA-Tests für Asylbewerber votierten. Am Montag wurde der Bluttest zur frühen Erkennung des Down-Syndroms bei Ungeborenen in der Schweiz auf den Markt geworfen. Am 10. August stellte das US-amerikanische Justizministerium fest, dass es keine juristische Grundlage gäbe, weiter gegen die in Bankenkreisen bekannte «Krake» zu ermitteln.

Diese drei Newsmeldungen stehen im direkten Zusammenhang. Gott ist tot, es lebe das Material! Goldman Sachs & Co. reduzieren die Menschen seit Jahren auf ihr Investitionskapital. Diese Selbstverständlichkeit, Menschenmaterial zu outsourcen, zu refinanzieren oder unter Verlusten abzubuchen findet schon längst in anderen Bereichen statt. Asylbewerber dürfen nicht mehr für ihre Aufnahme plädieren, ihre traurigen Geschichten erzählen, sondern sollen - ginge es nach den kantonalen Polizeidirektoren - ihr Blut sprechen lassen.

2011 wurden 4300 Kriminelle dank DNA-Übereinstimmung überführt. Ein DNA-Test gilt als lupenrein und erleichtert den Rechtsstaat durch pure materielle Wahrheiten. Deshalb können Polizisten mehr und mehr auch keine Verhöre mehr durchführen, sondern, wenn es hochkommt, allenfalls noch medizinische Berichte entziffern.

Echt. Statt mehr Polizisten zu trainieren, statt eine würdige Flüchtlingspolitik in die Wege zu leiten, statt den Finanzplatz für die Diktatoren dieser Welt zu sperren, statt wirklich Ursachen und Wirkungen gemeinsam zu diskutieren, kommt der neue Herrscher, Master Labor, zum Zug. Der Teufel trägt schon seit Jahren weisse Kittel, spricht nur noch in Zahlen und verlacht die Demokratie.

Die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Schweizer über solch idiotische und menschenfeindliche Massnahmen wie DNA-Datenbanken diskutieren, zeigt, wie verblödet unser Bildungssystem, die Medien und die entsprechenden Experten geworden sind.

So auch zum Thema Menschen mit Down-Syndrom. Es wird still werden in den schweizerischen Heimen. In zehn, zwanzig Jahren wird es keine fröhlichen Down-Kinder mehr geben, die mit ihrer Menschlichkeit diese biologistisch-mechanische Welt daran erinnern, was es einmal hiess, Kind zu sein. Die Perversion ist zudem, dass je politisch korrekter die Menschen mit Trisomie bezeichnet wurden, sie umso schneller via medizinisch korrekten Test dem Aussterben preisgegeben wurden. Akkurate Begriffe ermöglichen klare Verhältnisse im Reagenzglas. Hier zeigt sich, was nie diskutiert wird: Körperliche Makel sind mittlerweile nicht einfach ein Handicap, sondern «vernünftiger» Anlass zur vorsorglichen Vernichtung von Menschenleben.

Dieses Menschenbild wird nicht nur vom Finanzplatz bedient, sondern der Finanzplatz verdient kräftig mit und, was noch schlimmer ist: Der absolute Irrsinn, uns Menschen als Cash-Kühe für Goldman Sachs&al umzubauen, wird erst noch als Wissenschaft verkauft. Am 10. August kam dann noch die Weisswaschung durch die amerikanische Justiz hinzu.

Die Medien reden vom «umstrittenen» Test, als ob es um den Test und nicht die Menschen ginge! Meinetwegen können die Labormäuseprofessoren aller Couleur Tests für meinungsbildende und meinungsstarke Kolumnistinnen entwickeln, damit die dann auch schon vor ihrer Geburt verhindert werden. Doch bis dem so ist, werde ich nicht aufhören, laut zu schreien, wenn irgendwelcher Bullshit als medizinische Errungenschaft gefeiert wird, ohne zu erwägen, wie verdammt krank unser System mittlerweile ist. Ohne über die Zusammenhänge nachzudenken, wer welche Tests mit welchem Zweck entwickelt, verkauft, propagiert und verordnet kriegt.

Wäre unsere Gesellschaft auf Menschen und nicht auf Moneten ausgerichtet, hätten Menschen Platz, die Platz kriegen sollen. Weil sie uns alle viel über Leben, Leiden und Glück lehren. Weil sie die einzig noch verbliebenen Menschen sind und nicht diesen vögelnden Testosteron- und Barbiemaschinen gleichen, die uns immer zahlreicher auf den modernen Universitätsmessen und Pharma-Kongressen entgegenstarren.

PS: Eine Bemerkung darf zum DNA-Test nicht verloren gehen: In den USA sind bereits Dutzende von Leuten, manche davon sogar in der Death-Row, aufgrund neuer DNA-Analysen freigesprochen worden. Zum Teil auch Leute, die von einem rassistischen Justizsystem als geeignete Täter auserkoren worden waren. In diesem Sinne ist die DNA eben auch unmenschlich, weil nicht bestechlich und mit vorurteilen behaftet. Es stimmt, dass eine solche Spur immer im Zusammenhang mit dem menschlichen Umfeld gesehen werden muss, aber genau so wie Fingerabdrücke sollte diese einfach zu einem der Werkzeuge werden, die Gerechtigkeit zu finden helfen. Die Reduktion des Menschen darauf hinab ist hingegen wirklich gefährlich.

Regula Stämpfli (Quelle: news.ch)

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  • «Die Presse» zum Goldman Sachs Freispruch
    Artikel zum Ende der Ermittlungen gegen die Grossbank
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