Montag, 11. Juni 2012 / 11:23:46
«Der Platz war ein Desaster»
Er gehört zum Fussball, wie der Ball und das Tor: Ohne Rasen ist eine EM-Endrunde nicht möglich. Doch gerade die im Wortsinn unabdingbare Basis des Turniers sorgt in Polen und Ukraine für Aufregung. Die Spanier sind mit der grünen Spielfläche nicht glücklich.
Zuerst waren es die Holländer in Charkiw: Sie bemängelten schon vor der Auftaktniederlage die Höhe der Grashalme im EM-Stadion im Osten der Ukraine. «Es sind nur ein paar Millimeter, aber das kann schon ein grosser Unterschied sein. Vor allem für unser schnelles Spiel», sagte der Bondscoach Bert van Marwijk.
Zwei Tage später hielten auch die Spanier in Danzig, an Polens Ostseeküste und damit am anderen Ende des «Euro-Landes», nicht mit Kritik am Rasen zurück. «Der Platz war ein Desaster», schimpfte Mittelfeldspieler Andres Iniesta nach dem 1:1 gegen Italien. Die spanischen Weltmeister störten sich nicht an der Länge der Grashalme, sondern an der Tatsache, dass der Rasen vor dem Spiel nicht gewässert wurde. «Das war für unser schnelles Spiel ein Nachteil.»
EM-Organisatoren wehren sich
In Danzig wiesen die EM-Organisatoren die Kritik zurück. «Um den Platz vor dem Spiel nass zu machen, braucht es das Einverständnis beider Teams», klärte Polens Verbandspräsident Grzegorz Lato auf. Die Italiener waren gegen eine feuchte und damit schnellere Unterlage, um das Kombinationsspiel der Spanier leichter stoppen zu können.
Offenbar soll aber auch der Platzwart der Arena in Danzig nicht traurig über das «Veto» der Italiener gewesen sein. Die Bewässerung ist bei jedem Rasen sensibel. Nicht jeder Platz kann gleich viel Wasser aufnehmen. Und in Danzig soll die Gefahr bestehen, dass der Rasen, der aus Holland kommt, schneller sumpfig wird als in anderen EM-Stadien.
Die Geister scheiden sich
Am EM-Rasen in Polen und Ukraine scheiden sich die Geister. Vor vier Jahren gab es an der EM ein effektives Problem. Nachdem beim Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und der Türkei in Basel in der ersten Halbzeit während 20 Minuten rund 60 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen waren, war der Rasen im St.-Jakob-Park kaputt. Vor den Viertelfinals musste ein neuer Rasen aus Holland eingefahren und ausgerollt werden. Danach war die Spielunterlage wieder in Ordnung - sah aber aus wie ein Flickenteppich.
bert (Quelle: Si)
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