Montag, 11. Juni 2012 / 12:14:00
Erleichterung ja - Euphorie nein
Zürich/Frankfurt - Mit Kurssprüngen von mehreren Prozent haben die europäischen Aktienmärkte auf die geplanten Milliardenhilfen für die spanischen Banken reagiert. Der SMI legte vorübergehend um gut 1,5 Prozent zu; um 12 Uhr notierte er rund 1 Prozent im Plus.
Die Hilfen für den spanischen Finanzsektor gaben den Banken insgesamt Auftrieb. Insbesondere die spanischen Institute profitierten davon: Aktien der BBVA und der Santander zogen am Vormittag um mehr als 6 beziehungsweise gut 5 Prozent an.
Die Aktie der Credit Suisse notierte um 12 Uhr 2,3 Prozent höher als am Freitagabend, die UBS-Aktie gewann 1,5 Prozent an Wert. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks führte mit plus 3,4 Prozent die europäische Branchenübersichten an.
Mit starken Gewinnen reagierten die Anleihemärkte Spaniens und Italiens: Am Vormittag legten die Kurse für Staatsanleihen vor allem in den kurzen Laufzeiten deutlich zu. In den Wochen zuvor waren die Risikoaufschläge Spaniens auf immer neue Rekordstände gestiegen.
Die Preise für Rohöl und Industriemetalle wie Kupfer zogen um 1,6 beziehungsweise 2 Prozent an.
Börsianer warnten aber, dass die aktuelle Erholung vor allem auf das Konto von Käufen derjenigen Investoren gehe, die auf weiter fallende Kurse gewettet hatten. Zudem hiess es, der spanische Hilfsantrag sei zwar ein wichtiger Schritt, doch seien weiterhin strukturelle Reformen und Wachstum gefragt.
Troika soll Bankenreform überwachen
Mit Spanien wird nach Griechenland, Irland und Portugal das vierte Euroland unter den Rettungsschirm EFSF schlüpfen. Das Land soll finanzielle Hilfen von bis zu 100 Mrd. Euro erhalten, wie die Finanzminister des Euroraums am Wochenende beschlossen. Die EU-Kommission betonte am Montag, die mit den Geldern gestützten Erleichterung über Spanien-Hilfen beflügelt Börsen Banken müssten einen Plan zur Restrukturierung vorlegen müssen.
Auch für Spanien werde es eine Troika geben, die die Umsetzung der Auflagen überwachen werde, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia dem spanischen Radiosender Cadena Ser. Neben der Euro-Gruppe und der Europäischen Zentralbank werde dabei wieder der Internationale Währungsfonds an Bord sein.
bert (Quelle: sda)
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