Samstag, 19. Mai 2012 / 14:44:00
Di Matteo und das Aspirin
24 Stunden vor dem finalen Showdown in der Champions League äusserte sich die Chelsea-Delegation beim Medien-Termin sehr respektvoll über Bayern München. Für einige Deutsche geht es auch darum, als goldene Generation in die Sportgeschichte einzugehen.
Frank Lampard gab es offen zu: Teams aus Deutschland hätten bei ihm schon während der Jugendzeit Frustrationen ausgelöst. Sie durchkreuzten an der WM in Italien 1990 und später an der EM in England die Pläne der «Three Lions». «Ich habe vor ihnen enorm viel Respekt. Das Verlangen nach dem Sieg ist ein Wesenszug.»
Noch mehr um Pathos und Grösse war Roberto Di Matteo bemüht: «Wir haben die Möglichkeit, um die beste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen.» Um seine eigene ungewisse Zukunft in London sorgt sich der Italo-Schweizer vor seinem 21. und womöglich letzten Spiel als Chef-Trainer nicht: «Dieser Final, der Pokal, das ist alles, was mich jetzt interessiert. Für den Rest fehlt mir die Zeit.»
Spekuliert wurde im Umfeld von Chelsea auch über das medizinische Bulletin der «Blues». Florent Malouda stand unter spezieller Beobachtung - ebenso die Rückkehrer David Luiz und Gary Cahill. Beide fehlten zuletzt verletzt. Nun müssen sie die gesperrten Verteidiger Terry und Ivanovic ersetzen. «Diese Probleme bereiten mir Kopfschmerzen», seufzte Di Matteo, «aber dafür gibts ja Aspirin.»
Eine Frage des Glaubens
Bayern muss auf drei Gesperrte (Badstuber, Gustavo und Alaba) verzichten. Deshalb wird Jupp Heynckes in der Innenabwehr den Ukrainer Anatoli Timoschtschuk nominieren. Das defensive Zentrum bilden Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos, der auf der Position der Nummer 10 durch Thomas Müller ersetzt wird.
Für den Münchner Captain Philipp Lahm ist die Chance auf den Triumph keine Frage der Taktik, sondern der Reife und des Glaubens: «Wir haben den Hunger, den Willen, diese Trophäe zu holen. Wenn es nicht klappt, wird man nicht von einer grossen Ära oder einer goldenen Generation sprechen können.»
Federer unterstützt Bayern
Die Bayern geniessen Heimvorteil. In der Stadt dominierten ihre Farben. Die Metropole im Süden vibrierte vor dem Highlight des Klub-Jahres. Supporter besitzen die Münchner rund um den Erdball. In Rom beispielsweise outete sich der Tennis-Megastar Roger Federer als Bayern-Sympathisant. Er unterstütze wie viele andere Deutsch-Schweizer die Münchner, die ja auch seinen FCB «weggeputzt» hätten.
Als Vertreter des FC Basel weilt übrigens Bernhard Heusler in München. Der Präsident des Schweizer Double-Gewinners erhielt von der UEFA eine Einladung für das millionenfach begehrte Endspiel in der Allianz-Arena.
Bayern München - Chelsea
20.45 Uhr (Live-Ticker auf fussball.ch ab 20.30 Uhr). - 62'500 Zuschauer (ausverkauft). - SR Proença (Por).
Mögliche Startaufstellungen:
Bayern: Neuer; Lahm, Boateng, Timoschtschuk, Contento; Schweinsteiger, Kroos; Robben, Müller, Ribéry; Gomez.
Chelsea: Cech; Bosingwa, Luiz, Cahill, Cole; Mikel, Lampard; Sturridge, Mata, Kalou; Drogba.
Bemerkungen: Bayern ohne Badstuber, Luiz Gustavo, Alaba, Chelsea ohne Ramires, Terry, Ivanovic, Meireles (alle gesperrt).
bert (Quelle: Si)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Ticker: Bayern verliert «Finale dahoam»
Samstag, 19. Mai 2012 / 23:30:00