Freitag, 18. Mai 2012 / 12:17:00
Euro-Zone auf griechischen Ausstieg vorbereitet
Washington - Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) arbeiteten an Notfall-Szenarien für den Fall, dass Griechenland aus der Euro-Zone austreten sollte. Dies sagte EU-Handelskommissar Karel De Gucht in einem Interview am Freitag.
«Vor eineinhalb Jahren mag die Gefahr eines Domino-Effekts bestanden haben», sagte De Gucht der belgischen Zeitung «De Standaard». «Aber nun arbeiten Abteilungen in der Europäischen Zentralbank und in der Europäischen Kommission an Notfall-Szenarien für den Fall, dass es Griechenland nicht schafft.»
Es ist das erste Mal, dass ein Vertreter der EU-Kommission die Existenz von Notfallplänen für den Fall eines griechischen Euro-Austritts öffentlich einräumt.
Merkel telefoniert mit Papoulias
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beriet am Freitag per Telefon mit dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias über die dramatische Lage des Euro-Landes. Die Kanzlerin habe noch einmal deutlich gemacht, dass Deutschland und die europäischen Partner darauf setzten, dass nach den Neuwahlen am 17. Juni in Athen rasch eine handlungsfähige Regierung gebildet wird, teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit.
Auch Aussenminister Guido Westerwelle telefonierte mit seinem Amtskollegen in der Athener Übergangsregierung. «Wir stehen zu Griechenland. Aber es ist auch wichtig, dass in Griechenland die Hausaufgaben gemacht werden», sagte ein Sprecher Westerwelles.
Das deutsche Finanzministerium betonte, es werde keine Nachverhandlungen mit den Griechen über die vereinbarten Reformen und Milliarden-Hilfsprogramme geben. «Griechenland muss sich an das Programm halten.»
bert (Quelle: sda)
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