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BluRay-Player, Jahrgang 2008: Wenn das Update fehlt, up in den Elektroschrott

 
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Montag, 23. April 2012 / 12:00:00

Rechnungen an Idioten

Die momentane Debatte um Urheberrechte konzentriert sich in erster Linie darauf, dass die einen Behaupten, sie würden bestohlen und die anderen, dass etwas, das gratis sein solle, gar nicht gestohlen werden könne. Fast nicht erwähnt werden die vielen, immer noch zahlenden Konsumenten, die mit ihrem Geld dafür sorgen, dass sie von Copyright-Eignern schikaniert werden können.

Haben sie in letzter Zeit mal eine legale BluRay geschaut? Falls sie nicht zu jener Sorte von Idealisten gehören, die tatsächlich noch für Inhalte bezahlen, kommt hier die Beschreibung, wie das immer wieder mal ablaufen kann.

Als erstes meldet sich nach dem Einschalten der Heimkino-Anlage der BluRay-Player mit der Bitte, doch die neueste Firmware zu installieren (wobei es durchaus noch schlimmer kommen kann - dazu mehr weiter unten), um sicher zu stellen, dass sie Ihre, mit hart verdientem Geld gekauften Filme auch wirklich schauen können.

Nach zwei (aber gefühlten fünf) Minuten und zweifachem Ein- und Ausschalten des Players sollte es losgehen, aber auf einmal behauptet der Flachbild-Fernseher, dass da kein Signal sei. Sie schalten nochmal alles aus und ein und ja, jetzt scheint es zu klappen.

Frohgemut wird die Disk eingelegt. Als erstes läuft (wenn sie eine deutsche Disk haben) ein Anti-Piraterie-Spot ab oder, bei englischen und US-Scheiben, wird ihnen mit Kerker, Auspeitschen und einer 1-jährigen Facebooksperre (oder was ähnlichem) gedroht, wenn sie es wagen, diese Disk zu kopieren. Wenn es blöd geht, werden Sie danach mit einer Reihe von nicht überspringbaren Trailern für die neuesten Filme des Studios beglückt bevor sie - eeeeendlich - im Startmenü des Filmes ankommen, den sie gekauft haben.

Das ist die Variante, wenn Sie Glück haben. Wenn Sie Pech haben, bittet sie der Player am Anfang nicht nach einem Firmwareupdate. Nicht weil er up to date wäre sondern ganz einfach, weil der Hersteller das zwei Jahre alte Gerät nicht mehr unterstützt und so die neuesten Kopierschutzmechanismen nicht mehr nachgeladen werden. Der Bildschirm bleibt in der Folge schwarz. Besser schnell am Samstag um 20.30 Uhr einen neuen BluRay-Player kaufen gehen, während der alte in den Elektroschrott wandert!

Unterdessen hat der Nachbar, welcher eine Raubkopie mit HD-Ton und 1080p-Auflösung (sprich: BluRay-Qualität) runter geladen hat, bereits die Hälfte des Filmes geschaut ...

Doch nicht nur Disk-Hersteller machen den Konsumenten das Leben zum Ärgernis. Der Bezahlsender HBO in den USA ist soeben dabei, mit einem neuen Kopierschutzmechanismus einen Teil seiner Kunden mit älteren HDTV's sauer zu machen, weil hier scheinbar gewisse Hardware-Probleme bestünden. Resultat: Jene die bezahlen müssen sich in Help-Lines und Foren herum schlagen, Raubkopierer lachen nur darüber. In Europa werden die Fernsehzuschauer unterdessen mit HD+ beglückt, eine Empfangsnorm, die bei Satellitenempfängern das Aufnehmen, Spulen, ja sogar das Überspringen von Werbung verhindert. Nur den Zuschauer zu verpflichten, während der Werbeblöcke nicht aufs WC zu gehen, ist noch nicht gelungen ...

Doch auch Musikliebhaber durften sich lange grün und blau ärgern. Wem die Qualität von MP3's ja sogar CD's zu schlecht war, bekam vor einigen Jahren eine neue Dimension der Soundqualität versprochen und zwar auf DVD-Audio ... und SACD. Mithin zwei absolut inkompatible Formate, was darin endete, dass beide starben und es nun auch fast keine Geräte mehr gibt, welche diese Disks spielen können. Aber immerhin gibt es jetzt viele dieser Titel wieder auf spezialisierten, legalen Portalen zum nochmals runterladen ... nach erneuter Zahlung.

Wie das überhaupt so eine Sache ist. Von manchen Filmen besitzen Filmfans vier oder mehr Versionen: Die Normale DVD, die extended DVD und dann nochmals das gleiche für BluRay ... und nun kommt noch die 3D-Version raus. Den Konsumenten einen Rabatt (zum Beispiel für einen Eintausch der alten Medien) anzubieten ist den Rechteverwertern nie eingefallen.

Der eigentliche Witz an den oben genannten (und vielen anderen) Beispielen ist wohl, dass mit solchen Massnahmen jene bestraft werden, die tatsächlich für die Inhalte bezahlen. Raubkopierer mit gewerblichen Absichten hingegen lassen sich durch die Massnahmen der Industrie nicht schrecken: Jeder neue Kopierschutz wird meist innert Wochen- oder dann Monatsfrist geknackt - zurück bleiben jene, die sich auf legale Weise Unterhalten wollen und erst einen Hindernisparcours bewältigen müssen.

Was hier immer noch passiert, ist der Versuch, ein altes Geschäftsmodell in einer neuen Welt zu verteidigen, statt festzustellen, was - neben der Tatsache, dass die Downloads gratis seien (wobei Verbindungskosten, Abos für Downloaddienste und Urheberrechtsabgaben auf Internetanschlüsse ausgeblendet werden) - diese noch für Vorteile haben.

Gute Verfügbarkeit, Qualität und vor allem auch problemloser Konsum zeichnen die «Piraten-Downloads» aus, Eigenschaften, welche auch von iTunes, Amazon und anderen Online-Diensten zum Teil übernommen wurden und deren Erfolg erklären.

Abomodelle mit Top-Qualität, Cloud-Services (Wall-Mart bietet in den USA eines an, bei dem gekaufte DVD's für 2 US$ online zur Verfügung stehen und sogar auf BluRay-Qualität aufgewertet werden können) und das Gefühl, dass Kunden primär als Menschen, die Geld bringen und nicht als potentielle Verbrecher und Alltagsärgernisse betrachtet werden, könnten der Unterhaltungsindustrie einiges bringen.

Denn echt: wer jene, die einem Geld geben, wie Idioten behandelt, denen man Rechnungen stellen kann, muss sich auch nicht wundern, wenn diese irgendwann finden, dass es reicht und zu den Piraten überlaufen.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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