Samstag, 3. März 2012 / 21:23:00
Es passt zur Lage: Servette kann in Thun nicht überzeugen
Servette verpasst es, seinen Fans und potenziellen Investoren eine attraktive Leistung zu bieten. Die Genfer unterliegen in Thun nach einem harmlosen Auftritt mit 0:1 - trotz 40 Minuten in Überzahl.
Das einzige Tor der Partie erzielte Christian Schneuwly. Er konnte in der 61. Minute nach einer Hereingabe von Enrico Schirinzi am entfernten Pfosten erfolgreich vollstrecken. Christian Schneuwly rächte seinen Bruder Marco. Dieser war nämlich acht Minuten davor des Feldes verwiesen worden. Die Unparteiischen um Schiedsrichter Sascha Kever legten dem Mittelstürmer eine Tätlichkeit an Christopher Routis zur Last. Die beiden Spieler waren etwas abseits des Geschehens in ein Gerangel involviert, in dessen Folge Routis zu Boden sackte.
Die Thuner waren gar nicht einverstanden mit der roten Karte, Trainer Bernard Challandes setzte zu einer Schimpftirade an. Bitter für Marco Schneuwly war auch, dass ihm Sekunden vor dem Platzverweis ein Penalty verwehrt worden war. Den Rempler von Christian Schlauri hätte man durchaus als Foul taxieren können.
Unter dem Aspekt, dass Thun in der Defensive massive Verletzungssorgen zu beklagen hatte, lieferten die Berner Oberländer eine solide Vorstellung ab. Muhamed Demiri beispielsweise vermochte in der ungewohnten Rolle als Innenverteidiger zu überzeugen. Der mazedonische Internationale spielt normalerweise im zentralen Mittelfeld.
Folgt nun der Konkurs?
Servette konnte nur selten Gefahr produzieren. Die Offensiv-Aktionen waren wenig zwingend. Noch am ehesten erwähnenswert waren die Weitschüsse von Antonio Marcos de Azevedo. Wichtiger als das Resultat in der Arena Thun ist für Servette aber, was nun in den nächsten Tagen passiert. Nach der Bilanz-Deponierung des abgesprungenen Klub-Bosses Majid Pishyar kann der Konkurs wohl nur noch dann abgewendet werden, wenn der Verein sehr bald von einer neuen Führung übernommen wird und Investoren sieben Millionen Franken einschiessen.
Aus Genf hat man gehört, dass sich seit Pishyars Aufgabe eine Crew um den portugiesischen Sportchef Costinha bemüht, den Servettiens den Platz in der Axpo Super League zu sichern. Es sollen Lösungsansätze vorhanden sein. Die Zeit drängt aber. Der Countdown ist in Kürze abgelaufen. Und in solchen Not-Situationen sind Versprechen immer mit Vorsicht zu geniessen. Für Servette wäre es der zweite Konkurs innerhalb von bloss sieben Jahren. Am nächsten Sonntag würde man zuhause Luzern empfangen. Ob diese Partie noch stattfinden kann?
Thun - Servette Genf 1:0 (0:0)
Arena Thun. - 4611 Zuschauer. - SR Kever. - Tor: 61. Christian Schneuwly (Schirinzi) 1:0.
Thun: Da Costa; Bigler, Matic, Demiri, Wittwer; Bättig; Christian Schneuwly (88. Manière), Salamand (80. Fabiano), Hediger, Schirinzi; Marco Schneuwly.
Servette Genf: Gonzalez; Rüfli, Routis, Roderick, Schlauri (74. Esteban); Pizzinat, Nater (74. Eudis); Moutinho (46. Pont), De Azevedo, Yartey; Karanovic.
Bemerkungen: Thun ohne Ghezal, Lüthi, Reinmann, Schindelholz, Schneider und Siegfried (alle verletzt). Servette Genf ohne Baumann, Kouassi, Moubandje und Saleiro (alle verletzt). 53. Rote Karte gegen Marco Schneuwly (Tätlichkeit an Routis). - Verwarnungen: 38. Schlauri (Foul). 77. Eudis (Unsportlichkeit). 83. Fabiano (taktisches Foul).
bg (Quelle: Si)
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