Mittwoch, 25. Januar 2012 / 16:41:32
Erfolgreiches Debüt von Seraina Rohrer an Solothurner Filmtagen
Solothurn - In Solothurn geht am Donnerstag eine erfolgreiche, unbeschwerte Ausgabe der Filmtage zu Ende. Damit kann die neue Direktorin Seraina Rohrer fürs Erste sehr zufrieden sein. Für die Folgejahre gibt es nichtsdestotrotz Spielraum nach oben.
Mit der Entspannung in der Schweizer Filmpolitik galt die Aufmerksamkeit dieses Jahr fast vollständig den Filmen - wie dies im Vorfeld weitherum gewünscht worden war. Das Angebot der neuen Werke in den Wettbewerbskategorien fiel allerdings eher mittelmässig aus, die Zahl der Glanzlichter hielt sich in Grenzen.
Auf Begeisterung stiess «Courage» des polnisch-schweizerischen Filmemachers Greg Zglinski, der auf den «Prix de Soleure» hoffen kann. Das packende Drama über einen Mann, der in einem Moment der Feigheit sein Lebensglück verspielt, gilt ausserhalb der Filmtage als polnisch - ein Schweizer Verleih wird gesucht.
Stimmungsvolle Filmabende
Im Wettbewerb «Prix du Public» erhielten insbesondere die Musikfilme «Die Wiesenberger» und «Balkan Melodie» von Stefan Schwietert viel Lob. Beide Dokstreifen wurden von den Filmtagen im grossen Saal der Reithalle stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Anlässlich der Uraufführung von «Balkan Melodie» fanden sich zwei der wichtigsten Protagonisten, der 86-jährige Musikproduzent Marcel Cellier und seine Gattin Catherine, in Solothurn ein.
Die Zuschauer von «Die Wiesenberger» kamen am Montag in den Genuss eines Auftritts des gleichnamigen Jodlerchors. Der Film von Bernard Weber und Martin Schilt ist ein heisser Anwärter auf den Publikumspreis. Ansonsten waren in den Wettbewerben auch sehr durchschnittliche Werke zu sehen.
Preisvergabe am Donnerstag
Für das Filmangebot können die Organisatoren natürlich nichts, aber die Nominationen für die Festivalpreise und die Programmgestaltung überzeugten nur teilweise.
Der rasante Zürich-Streifen «Mary und Johnny» von Samuel Schwarz und Julian M. Grünthal, der international Anklang findet, schaffte es unverständlicherweise nicht in den «Prix du Public»-Wettbewerb - aufgeführt ist hier dafür das angestrengte Drama «Puppe», das im Programm einen der attraktivsten Termine erhielt.
Und um den «Prix de Soleure», der Filme bekannt machen könnte, die auf Support angewiesen sind, rittert mit «Der Verdingbub» ein Kassenschlager. Entscheiden wird hier eine Jury mit Alt Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. Die Gewinner der Festivalpreise werden am Donnerstagabend bekanntgegeben.
asu (Quelle: sda)
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