Montag, 16. Januar 2012 / 14:30:00
Die Grippewelle rollt langsam an
Bern - Die Grippefälle häufen sich. Anders als in den letzten Jahren wurde zwar der Epidemie-Schwellenwert von 67 Verdachtsfällen auf 100'000 Einwohner in der ersten Januarhälfte noch nicht überschritten. Aber die Rate steigt an.
In der zweiten Woche des Jahres lag sie bei 40 Verdachtsfällen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag mitteilte. Das ist eine Zunahme von gut einem Drittel gegenüber der Vorwoche.
Auch in anderen europäischen Ländern werden immer mehr Patientinnen und Patienten positiv auf Influenza getestet. In Spanien sei der Epidemie-Schwellenwert inzwischen überschritten, sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Wie stark die Grippe-Epidemie dieses Jahr ausfällt, lässt sich nach seinen Angaben noch nicht sagen. Dies lasse sich erst abschätzen, wenn der Epidemie-Schwellenwert überschritten sei. Daran, dass es auch dieses Jahr wieder eine Epidemie gibt, zweifelt Koch aber nicht. «Das war immer so, seit wir die Grippe mit dem Sentinella-Meldesystem überwachen», sagte er.
Dank Impfung gute Chancen
Daran ändert auch die Grippe-Impfung nichts. Bei einer Durchimpfungsrate von 17 bis 18 Prozent werde die Epidemie nicht spürbar gedämpft, sagte Koch. Wer sich impfen liess, hat aber gute Chancen, dieses Jahr von der Grippe verschont zu bleiben. Laut BAG deckt der Impfsoff die bisher nachgewiesenen Erreger gut ab.
Es handelt sich vorwiegend um den Subtyp A(H3N2). Schweinegrippe-Viren, die der Schweiz letztes Jahr zu schaffen gemacht haben, wurden in Europa bisher kaum festgestellt. 2011 hatte die Grippe-Epidemie rund 13 Wochen gedauert und war erst im März abgeklungen. Auf dem Höhepunkt stieg die Zahl der grippebedingten Arztbesuche auf über 300 pro 100'000 Einwohner.
dyn (Quelle: sda)
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