Freitag, 13. Januar 2012 / 21:43:00
Hausdurchsuchung bei Lei
Bern - Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat am Freitagvormittag eine Hausdurchsuchung beim Thurgauer SVP-Kantonsrat Hermann Lei durchgeführt. Lei gilt in der Affäre Hildebrand als Mittelsmann für die Weitergabe der gestohlenen Bankdaten.
Die Thurgauer Kantonspolizei bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung auf «Sonntag online». Zudem wurde Lei am Freitag von der Zürcher Staatsanwaltschaft befragt.
Leis Rechtsanwalt Valentin Landmann sagte in einem Videointerview mit «Blick online», gegen seinen Mandanten sei eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Verletzung des Bankgeheimnisses als Gehilfe und Verbreitung von Geschäftsgeheimnissen eröffnet worden.
Der SVP-Kantonsrat und Anwalt Lei hat nach eigenen Angaben als Verbindungsmann für die gestohlenen Bankdaten gewaltet, welche Devisentransaktionen auf dem Konto des zurückgetretenen Nationalbankpräsidenten Philipp Hildebrand belegen.
Demnach war Lei der «Briefträger» zwischen einem Mitarbeiter der Bank Sarasin, gegen den die Zürcher Staatsanwaltschaft bereits letzte Woche ein Strafverfahren wegen Verdachtes auf Bankgeheimnisverletzung eingeleitet hat, und SVP-Vizepräsident Christoph Blocher.
Auch dieser war laut Landmann im Gebäude der Zürcher Staatsanwaltschaft. Zur Frage, ob auch Blocher in der Sache vernommen worden ist, wollte sein Sprecher Livio Zanolari auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda nicht Stellung nehmen.
Der 39-jährige sitzt seit 2007 im Thurgauer Kantonsrat. Er führt seit 2005 ein eigenes Advokaturbüro in Weinfelden. Sein Vater mit dem gleichen Namen war ebenfalls Politiker, gehörte der FDP an und sass zwischen 1992 und 2002 in der Thurgauer Regierung.
dyn (Quelle: sda)
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