Freitag, 2. Dezember 2011 / 11:20:00
An der Verwaltung ist nichts zu schrauben
Bern - Bei der zweiten Säule sind im Jahr 2009 unabhängig vom Aufwand für die Vermögensanlage Verwaltungskosten von rund 391 Franken pro Versicherten und Jahr angefallen. Gemäss einer Studie kann dieser Aufwand nur durch radikale Vereinfachungen gesenkt werden.
Der grösste Teil der insgesamt 1,8 Milliarden Verwaltungsaufwand entfällt gemäss der Studie des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) auf die häufigsten Verwaltungsaufgaben der Pensionskassen, wie etwa die Bearbeitung der Ein- und Austritte sowie die Änderungen bei den Löhnen oder beim Beschäftigungsgrad.
Obwohl diese Arbeiten pro Fall wenig Zeit beanspruchen, verursachen sie den Grossteil der Kosten. Die meisten Kosten sind damit an das Kapitaldeckungsverfahren aber auch die Selbständigkeit der Vorsorgeeinrichtungen gebunden.
Spezielle Ereignisse, wie etwa Invaliditäts- und Todesfälle oder der Vorbezug für Wohneigentum, sind zwar zeitintensiv in der Bearbeitung, verursachen aber in der Gesamtbilanz wenig Kosten.
Die Studienautoren kommen deshalb zum Schluss, dass eine markante Reduktion der Verwaltungskosten nur mit «einschneidenden Vereinfachungen des Systems» zu bewerkstelligen sind. Als Beispiele nennen die Autoren etwa die Standardisierung der Pensionskassenreglemente oder die Reduktion der Anzahl Vorsorgeeinrichtungen.
Keinen Aufschluss gibt die Studie über die Kosten der Vermögensverwaltung. Wie viel diese ausmachen, zeigte eine letzten Mai veröffentlichte Studie. 2009 beliefen sich die Vermögensverwaltungskosten auf 3,9 Milliarden Franken pro Jahr.
dyn (Quelle: sda)
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