Montag, 28. November 2011 / 09:25:00
18'000 kandidieren für 500 Stellen
Addis Abeba/Kinshasa - In Kongo-Kinshasa sind seit Montagmorgen rund 32 Millionen Menschen dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein Parlament zu wählen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Amtsinhaber Joseph Kabila, der seit 2001 die Zügel des riesigen zentralafrikanischen Landes in der Hand hält, als Staatschef bestätigt wird.
Grösster Herausforderer des 40-jährigen Kabilas ist Etienne Tshisekedi, der bereits unter dem Diktator Mobutu mehrmals Ministerpräsident war. Insgesamt bewerben sich elf Kandidaten um das Präsidentenamt.
Beobachter befürchten schwere Ausschreitungen im Anschluss an die Wahlen. Der 78-jährige Tshisekedi hat seine Anhänger bereits zu Protesten aufgerufen, falls er bei der Abstimmung verlieren sollte. Bereits am Wochenende war die Polizei in der Hauptstadt Kinshasa mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen.
Mehr als 18'000 Kandidaten hoffen auf eines der 500 Mandate im Parlament. Die Wahlzettel sind meterlang. Es handelt sich erst um die zweite freie Wahl, seit die ehemalige belgische Kolonie 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte. Das Wahlergebnis soll am 6. Dezember veröffentlicht werden.
Der Urnengang ist vor allem eine riesige logistische Herausforderung: Der Kongo hat die Grösse Westeuropas, jedoch sind weite Landesteile von Dschungel bedeckt und nur schwer zugänglich. Oft seien tagelange Märsche nötig gewesen, um überhaupt die Stimmzettel zu den insgesamt 62'000 Wahllokalen zu transportieren, sagte ein Reporter des arabischen Senders Al-Dschasira.
dyn (Quelle: sda)
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