Ernst & Young mit leichtem Umsatzanstieg

Das Plus verdankt das Unternehmen dem kleinsten Tätigkeitsfeld Wirtschaftsberatung, wo die Einnahmen um 17,5 Prozent auf 87,5 Mio. Fr. stiegen, wie die am Donnerstag präsentierten Zahlen zum Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2010/11 verdeutlichen. Der Schub kam vor allem aus der Finanzbranche, die angesichts der Regulierungsflut immer mehr Berater beschäftigt.

In den Hauptsparten sind die Erträge dagegen rückläufig: In der Wirtschaftsprüfung fielen sie um 2,2 Prozent auf 267,7 Mio. Franken, in der Steuer- und Rechtsberatung um 2,6 Prozent auf 155,0 Mio. Franken.

Hier zeige sich klar der Preiskampf unter den Anbietern, sagte der Präsident des Verwaltungsrates (VR), Thomas Stenz, in Zürich. Dieser sei seit der Finanzkrise 2008/2009 noch härter geworden, zumal auch immer mehr Anwaltsfirmen im Geschäft mitmischen. Das Auftragsvolumen sei im vergangenen Geschäftsjahr nämlich gestiegen.

Kritik an Barnier

Kritisch steht Stenz zu den Vorschlägen der EU, die Vorschriften für die Wirtschaftsprüfer zu ändern. Die Idee des europäischen Kommissars für den Binnenmarkt, Michel Barnier, künftig einen grossen und einen kleinen Prüfer für ein Unternehmen zu verpflichten, lehnt Ernst & Young Schweiz ab.

Auch die von Barnier vorgeschlagene Rotation der Prüfungsfirmen nach 9 Jahren würde das Geschäft nur verteuern, so das Urteil von VR-Präsident Stenz. «Vehement dagegen sind wir auch, dass grosse Prüfungsfirmen keine Beratung mehr anbieten dürfen», sagte er.

Die vier Schwergewichte der Branche - in der Schweiz und weltweit sind dies neben Ernst & Young KPMG, Deloitte und PWC - litten sonst unter einem einseitigen Eingriff in ihre Strukturen, sagte Stenz. Positiv sieht Ernst & Young Schweiz hingegen unter anderem die von der EU geplante Einführung europäischer Standards bei der Zulassung von Wirtschaftsprüfern.

nat (Quelle: sda)

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